Es ist irgendwie erschreckend, wie schnell die Zeit manchmal vergeht. Da bereitet man sich wochenlang auf die Weihnachtsfeiertage vor und – zack – sind sie vorbei. Der Heiligabend, das Familientreffen am ersten Weihnachtsfeiertag – irgendwie fühlen sie sich schon wieder so weit weg an. Geht das nur mir so?
Die ganze letzte Woche habe ich in der Küche gestanden und Weihnachtsgeschenke gekocht / gebacken / eingemacht. Manchmal hab‘ ich die blöde Idee verflucht, selbst Gemachtes zu verschenken – das eine oder andere ging daneben und musste nochmal gestartet werden. Aber zum Schluss hatte ich mehrere große und kleine, ganz unterschiedlich gefüllte Kistchen zusammen – von Brotaufstrichen über Schokolade und Knäcketaler bis hin zu Tomaten-Ketchup und eingelegtem Käse. Und im Nachhinein hat’s echt Spaß gemacht; vor allem, weil die „Care-Pakete“ aus der Herd(s)Kasper-Küche bei den Beschenkten offensichtlich gut angekommen sind.
Auch zum erwähnten Familientreffen am ersten Feiertag habe ich ein klein wenig beigesteuert: eine vegane Tarte mit buntem Gemüse sowie den Nachtisch, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat. Denn von diesem existierte erst einmal nur ein ziemlich appetitanregendes Foto, das ich auf Instagram bei Reishunger entdeckt hatte. Leider ohne Rezept, zum Glück aber mit der Urheberin desselben. Es stammt von Lea Green, deren Blog „veggies – vegan with love“ ich schon seit einiger Zeit folge; nicht nur der vegan lebenden Gäste wegen. „Juhuu“, dachte sich der Herd(s)Kasper – dann wird es wohl in einem ihrer beiden Kochbücher oder auf dem Blog zu finden sein.
Also geblättert und gesucht – aber ohne Erfolg; das Rezept für die gebratene Ananas mit schwarzem Milchreis war nicht zu finden. Da ich mittlerweile aber ziemlich wild entschlossen war, den Nachtisch an Weihnachten zu servieren, hinterließ ich eine Nachricht auf Leas Blog – und war total begeistert, als ich noch am gleichen Tag eine Antwort in meiner Mailbox fand. Tatsächlich wurde das Rezept vor einiger Zeit in der Zeitschrift „Veggie Journal“ (heute „Vegan World“) veröffentlicht, aber bisher nicht in Leas (übrigens äußerst empfehlenswerte) Kochbücher oder auf den Blog übernommen. Aber: Lea hatte das Rezept liebenswerterweise gleich mit in die Email gepackt – der vegane Weihnachtsnachtisch war gerettet!
Und somit habe ich heute nun nicht nur die große Freude, sondern auch die Ehre, euch das Rezept für die gebratene Ananas mit schwarzem Milchreis zu präsentieren. Und ein ganz herd(s)liches Dankeschön nochmal an Lea Green – für das Rezept und die Erlaubnis, es hier wiedergeben zu dürfen!
Zum Rezept selbst gibt es nicht viel zu sagen – außer, dass ich es mittlerweile bereits vier Mal gemacht habe. Nein, es ging nicht daneben; die Herstellung ist denkbar einfach, wenn auch ein wenig zeitaufwändig. Aber durch den aromatischen, leicht nussigen schwarzen Reis, der in Kokosmilch gegart wird und die Ananas, die in Kokosöl und Ahornsirup anbrät, wird das ganze so dermaßen lecker, dass es einfach zu schade wäre, den Nachtisch nur an Weihnachten zu genießen. Die Ananas macht das Dessert frisch und knackig, der Milchreis cremig – oder besser „schlonzig“, wie man so schön sagt. Insgesamt nicht zu süß, mit einem herrlichen Aroma von Kokos und Vanille. Also genau mein Ding – und den Gästen an Weihnachten hat es auch geschmeckt. Zum Glück hatte ich die doppelte Menge gemacht, denn nicht ein Krümel Reis ist mehr übrig geblieben. Das freut einen doch!
Hach, und jetzt geht es irgendwie schon wieder auf Silvester zu. Ich hab‘ noch nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, was ich in diesem Jahr machen soll. Die „Shredded Beef Burger“ im vergangenen Jahr waren ja schon ziemlich lecker; vielleicht wiederhole ich das einfach nochmal?

Gebratene Ananas mit schwarzem Milchreis
Zutaten
- 150 g schwarzer Reis
- 400 ml Wasser
- 150-200 ml Kokosmilch
- 2 TL Vanille, gemahlen
- 3 EL Ahornsirup (alternativ Agaven-Dicksaft)
- 3 EL Kokos-Chips
- 2 EL Pistazienkerne
- 1 EL Kokosöl
- 1 kleine Ananas, frisch
Anleitungen
- Den schwarzen Reis drei- bis viermal in frischem, kaltem Wasser waschen; danach drei bis vier Stunden einweichen; das Wasser zwischendurch erneuern.
- Reis abtropfen lassen, in einen ausreichend großen Kochtopf geben. 400 ml Wasser dazu gießen, Deckel auflegen und den Reis zum Kochen bringen. Hitze so weit reduzieren, dass das Wasser gerade noch köchelt und den Deckel einen Spalt weit öffnen, so dass das Wasser verdampfen kann. Den Reis so lange köcheln, bis das Wasser fast vollständig verdampft ist (dauert ca. 20-25 Minuten). Zwischendurch öfter umrühren, damit der Reis nicht anbrennt.
- Sobald das Wasser verdampft ist, 150 ml Kokosmilch zum Reis gießen. Den Reis bei leicht geöffnetem Deckel in der Kokosmilch auf niedriger Temperatur köcheln lassen, bis auch diese fast vollständig verdampft und der Reis durchgegart ist (ca. 20-25 Minuten). Sollte der Reis noch nicht gar sein, nochmals 50 ml Milchreis hinzugießen und verdampfen lassen. Auch hier das Umrühren zwischendurch nicht vergessen! Zum Schluss die gemahlene Vanille und 2 EL Ahornsirup hinzugeben und unterrühren.
- Während der Reis in der Kokosmilch gart, vier Scheiben Ananas abschneiden (ca. 1 cm dick), Schale und Strunk entfernen. Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden und etwas trocken tupfen.
- Die Kokos-Chips in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten, bis sie etwas Farbe bekommen haben. Aus der Pfanne nehmen; beiseite stellen. In der gleichen Pfanne nun die Pistazienkerne, ebenfalls ohne Fett, anrösten. Aus der Pfanne nehmen, zum Abkühlen beiseite stellen.
- Einen EL Kokosöl in die Pfanne geben; die gewürfelten Ananasstücke hinzu geben und anbraten; zum Schluss mit einem EL Ahornsirup beträufeln und nochmal kurz darin bruzzeln lassen.
- Die Pistazienkerne entweder fein hacken oder im Mörser zerstoßen.
- Zum Anrichten eine Schicht Ananaswürfel in die Servierringe geben; darauf eine Schicht Milchreis. Eine weitere Schicht Ananaswürfel und Milchreis hineingeben. Servierring entfernen; Milchreistürmchen mit Ananaswürfeln, Kokos-Chips und Pistazie garnieren. Am besten noch warm servieren!
Es sieht köstlich aus. Mit schwarzem Reis habe ich noch nicht gearbeitet! Danke für so eine tolle Idee. Guten Rutsch und einen schönen Start ins neue Jahr. LG Silke
Hallo Silke!
Auf die Idee, schwarzen Reis zu nehmen, wäre ich von selbst wahrscheinlich auch nicht gekommen. Aber er ist wirklich lecker – nicht nur als Milchreis. Probier’s mal aus!
Ich wünsche dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Petra