Bringt dich wieder auf die Beine: Kräftige Hühnersuppe

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Plötzlich und unerwartet hat mich in der vergangenen Woche eine Magen-Darm-Grippe aus der Bahn geworfen. Naja, nicht ganz plötzlich – schon am Dienstag war’s nicht so prickelnd; Mittwochnacht ging’s dann richtig rund. Nicht sehr angenehm und vor allem kräftezehrend – manchmal dauert die Erholungsphase länger als die Krankheit selbst.

Also musste am Samstag dann meine „Geheimwaffe“ ran: eine kräftige, selbst gemachte Hühnersuppe. Mit Unmengen von Gemüse, etwas Reis und natürlich Hühnchen. Nun gibt es speziell dafür zwar die so genannten „Suppenhühner“; ich persönlich bevorzuge aber Brathähnchen, die man bei unserem örtlichen Lebensmittel-Dealer frisch vom Bauernhof bekommt, der wiederum nur wenige Kilometer entfernt liegt.

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Viele frische Zutaten für die Hühnersuppe
Kraftpaket dank guter Zutaten

Da weiß ich mit Sicherheit, wo das Fleisch herkommt und wie die Tiere gehalten werden. Leider ist das nicht immer so überschaubar, auch wenn die Handelsketten das gerne vorgeben. Aber in einem Hochglanzprospekt kann man viel schreiben und ob die Bilder darin tatsächlich vor Ort entstanden oder noch geschönt worden sind, weiß man auch nicht. Insofern kaufe ich so oft wie möglich regional – und das heißt bei mir „aus dem näheren Umkreis“. Zum Glück sitze ich hier ziemlich günstig, zwischen Odenwald, Bergstraße und der Pfalz – da gibt’s einiges zu holen.

Aber zurück zur Hühnersuppe und besagtem Brathähnchen. Das hat weniger Fett als ein Suppenhuhn und das Fleisch ist zarter. Gut 1,5 kg darf es auf die Waage bringen, damit auch eine ordentliche Menge Brühe zustande kommt. Das Rezept ergibt inklusive Einlage gut fünf Liter. Und das lohnt sich selbst für mich als Single-Haushalt, denn man kann die Suppe wunderbar in Portionen einfrieren. Nicht nur, wenn’s einem schlecht geht – so eine heiße Suppe ist im schmuddeligen Herbst oder kalten Winter immer perfekt.

Zum üblichen Suppengrün gebe ich ganz gerne noch ein paar Extras hinzu. Rosenkohl zum Beispiel, den ich heiß und innig liebe. Ja, ich weiß, das geht nicht jedem so. Aber er lässt sich bei Bedarf einfach ersetzen, zum Beispiel durch Kohlrabi, Pastinaken, Süßkartoffeln – oder einfach ein paar mehr Speisekartoffeln. Die kommen bei mir noch hinzu, ebenso wie Erbsen (TK, weil die knackiger sind als die aus der Dose), eine Zwiebel und Reis.

Lecker und deftig: Hühnersuppe mit frischen Zutaten.
Variabel und ohne Zusatzstoffe

Ebenfalls optional: Ingwer. Wenn ich welchen da habe, kommen ein paar Scheiben mit in die Hühnersuppe – ich fische sie aber nach dem Kochen wieder heraus; sie sorgen einfach nur für Aroma. Ebenso natürlich die Lorbeerblätter. Drin bleiben dürfen frische Kräuter, je nachdem, was man gerade so bekommt. Petersilie natürlich, vom Suppengrün; aber auch Thymian, Majoran, Oregano, ein kleines bisschen Bohnenkraut, Liebstöckel. Wenn so viel nicht zu haben ist: im der Tiefkühltruhe gibt es Gartenkräutermischungen, die auch ganz ok sind – zumindest für Suppen.

Tja, und im Prinzip schmeißt man das einfach alles zusammen in einen wirklich großen Topf und lässt es köcheln. Das heißt: Der Rosenkohl kommt etwas später hinzu, damit er nicht ganz verkocht und noch etwas Biss hat; ebenso wie der Reis und die TK-Erbsen. Nach etwa zwei Stunden ist das Hähnchen so weit gekocht, dass das Fleisch sich ganz einfach von den Knochen löst. Es wird in kleine Stückchen gerupft oder geschnitten, zurück in die Suppe getan und fertig ist das vollkommen natürliche Stärkungsmittel; ganz ohne Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und anderes Blabla, das kein Mensch braucht. Erinnert mich irgendwie an den Zaubertrank von Miraculix …

In diesem Sinne wünsche ich allen Schnupfen-, Erkältungs- und sonstwie Geplagten gute Besserung – vielleicht hilft euch ja diese kräftige Hühnersuppe beim Gesund werden!


4.67 von 3 Bewertungen

Kräftige Hühnersuppe

Ihr benötigt einen ausreichend großen Topf; er sollte mindestens 7 Liter fassen. Solltet ihr kein frisches Hühnchen, sondern eines aus der Tiefkühltruhe verwenden, taut es rechtzeitig auf! Die TK-Erbsen und -Kräuter müssen nicht aufgetaut werden.
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 2 Minuten
Gesamtzeit 32 Minuten

Zutaten

  • 1 Brathähnchen, alternativ Suppenhuhn (Gewicht mindestens 1,5 kg)
  • 2 Bund Suppengrün, frisch
  • 4 große Kartoffeln
  • 1 Zwiebel, rot
  • 1 Stück Ingwer (ca. daumengroß)
  • 2 EL Butterschmalz (alternativ neutrales Öl)
  • 2,5-3 Liter Wasser
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Päckchen Erbsen (TK)
  • 500 g Rosenkohl
  • 200 g Reis (Empfehlung: Basmati oder Sadri)
  • Salz
  • Pfeffer
  • jeweils 2-3 Stängel Kräuter (z.B. Thymian, Majoran, Oregano, Liebstöckel, Bohnenkraut) – alternativ ein Päckchen TK-Gartenkräutermischung

Anleitungen

  • Das Hühnchen gründlich waschen, ggf. Innereien entfernen (die werden manchmal mit hinein gegeben). Die Möhren vom Suppengrün unter Wasser kräftig abbürsten und den Stielansatz entfernen. Möhren der Länge nach halbieren, Hälften vierteln. Aus den Vierteln Würfel schneiden. Den Knollensellerie vom Suppengrün schälen, die angetrockneten Seiten dünn abschneiden. Knollensellerie in Scheiben, diese wiederum in Würfel schneiden. Äußere Schicht des Lauches vom Suppengrün sowie die trockenen Schnittstellen entfernen; Lauch waschen und in Ringe schneiden. Zwiebel schälen, grob würfeln. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Ingwer schälen und der Länge nach in 2-3 dicke Streifen schneiden (lässt sich so später leichter herausfischen).
  • Butterschmalz in einen ausreichend großen Kochtopf geben und auf höchster Stufe schmelzen. Die Zwiebelwürfel glasig andünsten, dann zuerst den Ingwer und schließlich das geschnittene Gemüse dazu geben und unter Rühren ebenfalls kurz andünsten.
  • Das Wasser zum Gemüse gießen, dann das Hühnchen und die Lorbeerblätter hinzu geben. Das Hühnchen sollte knapp mit Wasser bedeckt sein. Deckel auflegen. Warten, bis das Wasser köcheln, dann die Hitze reduzieren. Die Suppe zwei Stunden sanft köcheln lassen.
  • In der Zwischenzeit die Petersilie vom Suppengrün sowie die restlichen Kräuter unter fließendem Wasser kurz abspülen, trocken schütteln. Blättchen von den Stielen zupfen und alles fein hacken (erübrigt sich natürlich, wenn ihr TK-Kräuter verwendet). Den Rosenkohl putzen, waschen, abtropfen lassen.
  • Etwa 30 Minuten bevor die Suppe fertig ist den Rosenkohl hinzu geben (wenn er noch etwas knackig sein darf; ansonsten 45 Minuten vorher). Kräuter und TK-Erbsen 30 Minuten vor Ende der Kochzeit hinzu geben.
  • Wann der Reis hinzugefügt wird, richtet sich nach der Kochzeit, die auf der Verpackung angegeben ist. Rechnet bitte 15 Minuten mehr, da der Reis nicht aufgekocht wird!
  • Am Ende der Kochzeit das Hühnchen aus der Suppe holen. Haut und Knochen entfernen; das Hähnchenfleisch in Stücke schneiden oder zupfen.
  • Den Ingwer und die Lorbeerblätter aus der Suppe fischen. Die Hähnchenstücke wieder hinzu geben und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.

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  1. Christian says:

    4 Sterne
    Ich würde zwiebeln, bohnen, lauchzwiebeln etc. weglassen(alles was sowieso einen blähbauch verursacht). Trotzdem ist Hühnchen in einer kräftigen suppe immernoch sehr gut um wieder zu Kräften zu kommen.

    1. Hallo Christian,

      Danke für die Rückmeldung! Die Einlagen sind natürlich Geschmacksache. Das schöne an so einer Suppe ist, dass man alles mögliche hinzufügen oder weglassen kann. Ganz nach persönlichem Geschmack oder auch Befindlichkeit. Hauptsache, es schmeckt am Ende.

      Herd(s)liche Grüße
      Petra

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