Veganer Käsekuchen mit Blaubeeren

15.1K

Seitdem ich Aqua Faba entdeckt habe, experimentiere ich fröhlich damit herum und muss sagen: das Zeug ist klasse. Der übermäßige Gebrauch führt allerdings dazu, dass ich jetzt relativ häufig Gericht mit Kichererbsen kochen muss – denn die bleiben quasi als Nebenprodukt hängen. Aber auch da gibt’s die eine oder andere Leckerei, die es demnächst auf den Blog schaffen wird.

Zuerst aber meine letzte „Schandtat“, denn kürzlich war wieder einmal das „Gemüsebaby“ zu Gast und somit vegane Küche gefragt. Die Hauptspeise ging mir ziemlich daneben – eigentlich sollte es Gemüsewaffeln geben, aber beim „Teig“ hab‘ ich irgendwie völlig versagt. Dabei war es nicht das erste Mal, dass ich Waffeln aus Gemüse gebacken habe – bisher immer recht erfolgreich. Aber manchmal soll’s einfach nicht sein. Und so schwenkte ich kurzfristig auf eine Art „Gemüseschmarrn“ um; es scheint, es hätte es trotzdem einigermaßen geschmeckt.

Wesentlich besser ist der Nachtisch gelungen: ein Käsekuchen mit Blaubeeren. Bei veganem „Cheesecake“ hab‘ ich schon festgestellt, dass dieser manchmal recht kompakt wird, weil halt irgendwie der Eischnee fehlt, um Luft in den Teig zu bringen. Aqua Faba löst dieses Problem; der Kuchen wird wunderbar saftig und luftig.

Bei den Blaubeeren hab‘ ich mich in der Tiefkühltruhe bedient. Mittlerweile ist es zwar üblich, dass man ganzjährig frische Beeren im Markt bekommt – aber zum einen frag‘ ich mich immer, ob ich Ende Februar tatsächlich Erd-, Heidel- und sonstige Beeren benötige. Und zweitens schmeckt die völlig überteuerte Gewächshausware nach wenig bis gar nichts. Andererseits: die TK-Blaubeeren kamen aus Kanada. Ist jetzt auch nicht gerade regional. Irgendwie fühle ich mich da immer in der Zwickmühle – geht euch das auch so?

Da ich von den Beeren noch übrig hatte, wurde aus den Resten ein Beeren-Curd, den es zum Käsekuchen gab. Das Rezept dafür muss ich euch allerdings schuldig bleiben – in der Hektik hab‘ ich mir die genaue Zusammensetzung nicht aufgeschrieben. Aber wer im Web nach „Beeren-Curd“ sucht, wird auf jeden Fall fündig.

Zum Thema Aqua Faba und wie man ihn herstellt, habe ich ja schon einen Beitrag gepostet. Solltet ihr das erste Mal „falschen Eischnee“ machen, kann ich euch nur empfehlen, den Post durchzulesen. Dort findet ihr einige Tipps, wie er garantiert gelingt!

Und was ich mit den Kichererbsen angestellt habe, erfahrt ihr beim nächsten Mal …

5 von 1 Bewertung

Veganer Käsekuchen mit Blaubeeren

Bitte bei der Planung beachten: Der Joghurt für die Füllung muss unbedingt über Nacht abtropfen! Falls tiefgekühlte Beeren verwendet werden, sollten diese rechtzeitig aufgetaut werden. Auch die vegane Margarine rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen – sie sollte für die Verarbeitung sehr weich sein!
Portionen 12 Stücke
Vorbereitungszeit 1 Stunde
Zubereitungszeit 1 Stunde 20 Minuten
Gesamtzeit 3 Stunden

Zutaten

Für den Boden

  • 300 g Mehl, Typ 405
  • 90 g Rohrohrzucker
  • 140 g sehr weiche Margarine (vegan)
  • 20 ml Mandelmilch

Die „Käse“-Füllung

  • 1 kg Soja-Joghurt, natur (über Nacht abgetropft)
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 200 g sehr weiche Margarine (vegan)
  • 60 g Speisestärke
  • 200 ml Sahne, vegan, ungesüßt
  • 1 TL Zitronenabrieb
  • 2 TL Zitronensaft
  • 1 EL Vanille-Extrakt
  • 1 Prise Salz
  • 120 ml Kichererbsenwasser
  • 2 TL Rohrohrzucker
  • Zitronensaft

Sonstiges

  • etwas Margarine und Weichweizengries für die Backform
  • 250 g Heidelbeeren, TK oder frisch (TK-Beeren rechtzeitig auftauen!)

Anleitungen

  • Am Abend vorher:
    Ein großes Sieb mit einem sauberen Tuch (Leinen/Baumwolle) auslegen und auf eine ausreichend große Schüssel setzen. Den Soja-Joghurt in das Tuch geben und darin einschlagen. Über Nacht an einem kühlen Ort abtropfen lassen.
    Falls ihr tiefgekühlte Heidelbeeren verwendet, diese rechtzeitig auftauen und ebenfalls gut abtropfen lassen!
    Die vegane Margarine ggf. aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie weich genug zum Verarbeiten ist.
  • Am Backtag:
    Alle Zutaten für den Boden in eine Rührschüssel geben und mit dem Knethaken zu einem glatten Teig kneten.
    Schüssel abdecken und den Teig für gut 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  • In der Zwischenzeit eine Springform (Durchmesser 26 cm) mit ein wenig veganer Margarine einfetten und mit etwas Weichweizengries ausstreuen.
    Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Für die Füllung den abgetropften Joghurt mit dem Zucker und der Margarine schaumig rühren.
    Die Speisestärke in einer Schüssel zusammen mit der veganen Sahne kräftig verrühren; es sollte möglichst keine Klümpchen geben.
    Sahnemischung, Zitronenabrieb und -saft, Vanilleextrakt und Salz unter die Füllung rühren.
  • Kichererbsenwasser mit einem Spritzer Zitronensaft und 2 TL Zucker in eine Rührschüssel geben und auf mittlerer bis hoher Stufe steif schlagen (dauert ca. 5 Minuten).
    Den fertigen "Eischnee" auf die Füllung geben und vorsichtig unterheben.
  • Den gut gekühlten Teig für den Boden auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen, der ein gutes Stück größer ist als die Springform (geht ganz gut, wenn man ein Stück Frischhaltefolie darauf legt.
    Den Teig in die vorbereitete Springform legen, Rand hochziehen und leicht festdrücken.
  • Etwa die Hälfte der Füllung in die Backform gießen, etwas glatt streichen.
    Die aufgetauten (und vorher gut abgetropften!) Blaubeeren auf der Füllung verteilen.
    Restliche Füllung in die Springform gießen. Die Form 2-3x auf der Arbeitsfläche aufstoßen, damit ggf. Luftblasen entweichen können.
  • Den Kuchen mittig in den Backofen schieben; 70-80 Minuten backen.
    Die Zeit kann je nach Herd etwas variieren; ggf. mit einem Holzstäbchen testen. Wenn noch Teig daran kleben bleibt, braucht der Kuchen noch ein wenig.
    Den Backofen nach Ende der Backzeit ausschalten, den Kuchen aber nochmals 10 Minuten darin stehen lassen.
  • Kuchen nach den 10 Minuten aus dem Backofen nehmen. Nicht wundern, er ist noch ein wenig "wackelig" – das gibt sich aber, sobald er ganz abgekühlt ist.
    Den Kuchen in der Form vollständig abkühlen lassen (ca. 1-2 Stunden) und nochmal eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Join the Conversation

  1. Kann ich auch Mandeljoghurt nehmen anstatt Soja?

    1. Hallo Stefanie!

      Ja klar, das geht. Einfach den Joghurt nehmen, der dir am besten schmeckt. Dabei aber beachten, dass das Joghurtaroma – je nachdem, wie intensiv es ist – dann beim fertigen Kuchen ein wenig raus kommt.

      Herd(s)liche Grüße
      Petra

  2. 5 Sterne
    super lecker und wirklich sehr luftig! Die Geburtstagsgesellschaft war begeistert und ich werd den Kuchen mit Sicherheit noch öfter machen :)

    1. Hi!

      Ganz herd(s)lichen Dank für die Rückmeldung – das freut mich natürlich, wenn euch der Kuchen geschmeckt hat!
      Und dem Geburtstagskind nachträglich alles Gute, auch wenn ich es nicht kenne. ;-)

      Liebe Grüße
      Petra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezept-Bewertung




Like
Close
Herd(s)Kasper © Copyright 2023. All rights reserved.
Close
Cookie Consent mit Real Cookie Banner