Alles drin, was gut ist: Deftiger Linseneintopf

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Der „Suppenkasper“-Monat hat mir so richtig Spaß gemacht – ich könnte echt noch eine Weile damit weitermachen. Suppenrezepte hätte ich in Hülle und Fülle. Besonders die Karottensuppe mit Orangen hat es mir ja angetan. Ich denke, bei Gelegenheit schmeiße ich nochmal eine Runde. Aber so langsam wird es wieder Zeit für feste Nahrung. Naja, fast. Für den sanften Übergang hab‘ ich mir einen Evergreen vorgenommen: deftigen Linseneintopf. Ein echter Klassiker und einfach DAS Gericht an nasskalten Herbst- und Wintertagen. Schön gehaltvoll, mit jeder Menge Gemüse und natürlich Linsen.

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Mit, mit-ohne oder ganz ohne?

Für mich gehören zu einem ordentlichen Linseneintopf einfach Würstchen dazu; auch wenn im Eintopf selbst schon ein Schwung Speck gelandet ist. Ob man die Würstchen separat auf einem Teller serviert oder sie scheibchenweise in den Eintopf schnippelt, ist Geschmacksache. Ich mag sie lieber separat dazu; gibt’s der Eintopf aufgewärmt, schneide ich sie dann aber doch hinein. Bei mir muss es übrigens schöne, dicke, knackige Rindswurst sein, frisch vom Metzger. In keinem Fall die seifigen Dinger aus der Plastikpackung.

Apropos Aufwärmen: müßig zu erwähnen, dass man den Linseneintopf hervorragend auf Vorrat kochen kann. Er lässt sich prima einfrieren – dann aber besser ohne Würstchen drin. Die bekommen irgendwie eine seltsame Konsistenz, wenn man sie wieder auftaut. Also Eintopf ohne Würstchen und portionsweise in die Gefriertruhe; so hat man immer eine herrliche Mahlzeit griffbereit. Die Würstchen einfach beim Aufwärmen in den Eintopf schnippeln. Es müssen auch keine Rindswürstchen sein – jeder so, wie er mag.

So ein schöner Linseneintopf lässt sich natürlich auch vegetarisch bzw. vegan zubereiten. Einfach Speck und Würstchen weg lassen und die Rinderbrühe durch Gemüsebrühe ersetzen. Probiert habe ich es selbst noch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Räuchertofu-Würfel – kurz vor dem Servieren im Eintopf erhitzt – auch ganz gut dazu passen.

Deftiger Linseneintopf
Eine Frage der Vorbereitung

Die Zubereitungszeit richtet sich im Großen und Ganzen nach den Linsen. Wer sie über Nacht in Wasser einlegt, spart ein ganzes Stückchen Zeit, denn es dauert eine Weile bis sie „durch“ sind. Wer – wie ich – dann doch ab und zu mal vergisst, die Hülsenfrüchte am Abend vor dem Kochen einzulegen, muss natürlich nicht auf den Eintopf verzichten. Es dauert halt nur etwas länger. Je nach Sorte benötigen sie zum Garen etwa 45-50 Minuten.

In dem Fall bereite ich die Linsen dann in einem Extratopf zu und gebe sie zum Schluss zum Gemüse. Habe ich ans Einweichen gedacht, dürfen sie zum vorher etwas „angekochten“ Gemüse. Denn das braucht ein wenig länger, um durch zu werden. Praktischerweise nimmt man sich einfach einen Bund frisches Suppengrün – also Möhren, Lauch, Sellerie und Petersilie. Schön klein geschnippelt gibt das eine super Grundlage für den Linseneintopf. Fehlen nur noch die Kartoffeln.

Ach ja: da ist noch die Sache mit dem Essig. Ich persönlich mag absolut keinen Essig im Linseneintopf. Wer drauf steht, kann den aber selbstverständlich ergänzen. Oder eine kleine Flasche Essig auf den Tisch stellen; dann kann jeder nachwürzen so wie er mag.

Deftiger Linseneintopf mit Würstchen

5 von 1 Bewertung

Linseneintopf

Deftig, reichhaltig – ein Klassiker unter den Eintöpfen
Portionen 4 Portionen
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 45 Minuten

Zutaten

  • 250 g Tellerlinsen
  • 1 Bund Suppengrün, frisch (Möhren, Sellerie, Lauch, Petersilie)
  • 500 g Kartoffeln, fest kochend
  • 200 g Speckwürfel
  • 1 Zwiebel
  • 300 ml Rinderbrühe (alternativ Gemüsebrühe)
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Bund Liebstöckel
  • Salz
  • Pfeffer
  • Würstchen nach Belieben

Anleitungen

  • Am Vorabend die Linsen in eine Schüssel geben, mit Wasser bedecken und über Nacht einweichen.
  • Am Tag der Zubereitung
    Die trockenen Schnittflächen sowie das Äußere des Sellerie sparsam entfernen. Sellerie zuerst in ca. 1cm dicke Scheiben, dann in Würfel (ca. 1×1 cm) schneiden.
    Die Möhren je nach Frischegrad kräftig mit Wasser abbürsten oder schälen; Stielansatz entfernen. Möhren der Länge nach vierteln; die Viertel würfeln.
    Äußere Schicht des Lauch entfernen; Lauch waschen. Trockene Enden entfernen, den restlichen Lauch in ca. 5mm dicke Ringe schneiden.
    Die Kartoffeln schälen, vierteln; die Viertel in Würfel schneiden.
    Die Zwiebel schälen, fein würfeln.
    Petersilie und Liebstöckel abbrausen, gut trocken schütteln und fein hacken. Je einen EL beiseite stellen (zum Garnieren).
  • Die Speckwürfel in einen ausreichend großen Topf geben und bei mittlerer Hitze auslassen. Hitze erhöhen.
    Zwiebelwürfel dazu geben und glasig andünsten.
    Das Gemüse dazu geben und unter Rühren 2-3 Minuten anrösten.
    Gemüse mit 300 ml Rinderbrühe (alternativ Gemüsebrühe) ablöschen, aufkochen lassen.
    Die Hälfte der Gemüsebrühe und Lorbeerblätter dazu geben.
    Die Hitze auf niedrige Stufe reduzieren, Deckel auf den Topf geben und das Gemüse 10 Minuten köcheln.
  • In der Zwischenzeit die Wurst (falls ihr welche verwendet) in Scheiben schneiden.
  • Nach 10 Minuten die Linsen inklusive Einweichwasser, Wurstscheiben sowie gehackten Liebstöckel und Petersilie dazu geben, unterrühren.
    Ggf. noch etwas Gemüsebrühe angießen – es kommt darauf an, wieviel Einweichwasser von den Linsen verwendet wurde. Der Eintopf sollte auf jeden Fall gut mit Flüssigkeit bedeckt sein.
    Deckel wieder auflegen und den Eintopf weitere 15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse und die Linsen gar sind.
  • Die Lorbeerblätter am Ende der Kochzeit entfernen.
    Linseneintopf mit Salz und Pfeffer abschmecken; vor dem Servieren mit gehackter Petersilie und Liebstöckel garnieren.

Notizen

Je nach Sorte kann die Garzeit der Linsen variieren. Deshalb bitte die Angaben auf der Packung beachten.
Tipp: Wer den Eintopf etwas sämiger mag, nimmt am Ende der Kochzeit eine Suppenkelle mit Gemüse, püriert es und gibt es wieder zurück in den Eintopf.
Gericht: Eintöpfe, Hauptspeisen
Keyword: Eintopf, Linsen

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  1. Herzlichen Dank für das super Rezept! Auch mit verdoppelten Mengenangaben hat es wunderbar geschmeckt!

    1. Hi!

      Das freut mich zu lesen! In dem Fall gilt dann wohl: „Je mehr, desto besser.“ ;-)

      Herd(s)liche Grüße
      Petra

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