Erdbeerquark ist für mich ein Stück Kindheit. Meine Großeltern hatten einen Tante-Emma-Laden; Obst und Gemüse, das etwas „angedatscht“ war, wurde abends aussortiert und selbst verwertet. Besonders erfreulich war das in der Erdbeersaison, wenn aus den Früchten Kuchen oder eben Erdbeerquark gemacht wurde. Der gehört seither für mich einfach zur Saison dazu und ist traditionell das allererste, was ich aus den frischen Früchtchen mache, sobald sie an den Büdchen vor Ort zu haben sind. Und im Laufe der Zeit hat sich aus einem eher schlichten Rezept dann der „Erdbeerquark mit dem gewissen Extra“ entwickelt.
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Das so ziemlich einfachste Dessert aller Zeiten
Erdbeerquark an sich ist eine simple Sache. Quark und Zucker verrühren, geschnippelte Erdbeeren unterheben – fertig. Jeder hat da sicher noch seine eigene Variation. Auch bei mir hat sich die Basisversion im Laufe der Zeit und im Zuge einiger Experimente weiter entwickelt. Das Ergebnis möchte ich euch heute vorstellen.
Die Hauptrolle spielen ganz klar Erdbeeren – und die gibt’s bei mir schon aus Prinzip nur, wenn sie bei uns auch Saison haben. Mittlerweile gibt es sie, ebenso wie viele andere Beerenfrüchte, fast schon das ganze Jahr über. In Plastik abgepackt, von sonstwo eingeflogen, meist völlig überteuert und im wahrsten Sinne des Wortes „geschmacklos“. Ich bin absoluter Gegner dieser „Wasserbomben“. Ja, ich würde auch gerne länger und öfter Erd-, Him- und sonstige Beeren essen. Aber gerade, dass es sie nur eine bestimmte Zeit lang gibt, macht sie zu etwas Besonderem und umso mehr genieße ich es, wenn sie endlich da sind. Und gegen die dicken, saftigen, süßen Erdbeeren, die man bei uns regional und saisonal bekommt, stinken die „Industrie“-Beeren einfach völlig ab.
Der mit-namengebende Quark darf selbstverständlich nicht fehlen; welche Stufe ihr dabei verwendet, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Ein wenig Zucker muss mit hinein – wenn die Erdbeeren schön saftig und süß sind, ibraucht man nicht allzu viel davon. Zweite Hauptzutat ist griechischer Joghurt für die Cremigkeit. Und dann wäre natürlich noch das gewisse Extra; in diesem Fall ist das etwas Orangenlikör. Der gibt der ganzen Sache einfach ein tolles Aroma!

Variationen
Natürlich ist kein Rezept in Stein gemeißelt – wäre auch langweilig. Deshalb kann man den Erdbeerquark mit dem gewissen Extra natürlich ganz nach Geschmack abwandeln. Honig statt Zucker, Frischkäse statt Joghurt, und wer auf den Alkohol verzichten möchte, nimmt einfach ein wenig geriebene Orangenschale mit hinzu.
Und weil das Rezept so schlicht und einfach ist, fasse ich mich heute kurz – dann bleibt mehr Zeit zum Genießen. Lasst es euch schmecken!


Erdbeerquark mit dem gewissen Extra
Kochutensilien
- Einen Mörser oder eine Gewürzmühle für die Pistazien
Zutaten
- 500 g Speisequark
- 200 g griechischer Joghurt
- 500 g Erdbeeren, frisch
- 3 EL Zucker
- 2 EL Orangenlikör
- 2 EL Pistazien
Anleitungen
- Die Erdbeeren kurz abbrausen und abtropfen lassen. Vier Stück für die Deko beseite stellen.Stiel und Blätter bei den restlichen Erdbeeren entfernen.Die Erdbeeren der Länge nach vierteln, die Viertel in Stückchen schneiden.
- 5-6 EL Erdbeerstückchen in einen tiefen Teller geben.Den Zucker darüber streuen und alles mit einer Gabel zu Mus zerdrücken.
- Quark, Joghurt, Orangenlikör und Erdbeermus in eine Schüssel geben und gründlich miteinander verrühren.Die Erdbeerstückchen dazu geben und unterheben.
- Den Erdbeerquark abdecken und eine halbe Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen.In der Zwischenzeit die Pistazien in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten und etwas abkühlen lassen.Mit dem Mörser oder in einer Gewürzmühle grob zerkleinern.
- Erdbeerquark auf Schüsselchen oder Schalen verteilen, mit Pistazien und einer Erdbeere verzieren und servieren.
Notizen
- Honig statt Zucker verwenden
- Frischkäse statt Joghurt
- Abrieb einer Orange (Bio) anstelle des Likör
- etwas Sahne dazu gießen