Salzfleisch, Speck, saure Bohnen und Kartoffelpüree

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Der Inbegriff von Herbstanfang …

… und ein Grund, sich auf die kältere Jahreszeit zu freuen, ist definitiv dieses Gericht: Salzfleisch, Speck, saure Bohnen und Kartoffelpüree. Das ist so dermaßen urig, deftig, und – ja – ziemlich fleischig. Wenn ich mich auch mittlerweile weitestgehend vegetarisch ernähre und Schweinefleisch möglichst vermeide: bei diesem Gericht mache ich gerne eine Ausnahme. Auch meine schon mehrfach erwähnte Nachbarin und treue Testesserin steht immer mit tropfendem Zahn vor der Türe, wenn es Salzfleisch gibt. Ich hab‘ sie wohl mit diesem Lieblingsgericht angesteckt.

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Die Kombi macht’s

Schon die Beilagen, also Bohnen und Kartoffelpüree, sind in Kombination unschlagbar. Das Püree schön cremig, die eingelegten Bohnen leicht säuerlich. Zusammen auf einer Gabel ist das reines Seelenfutter. Und auch wenn es die Herd(s)Kasper-Erzeugerin garnicht gerne gesehen hat: früher wurden Püree und Bohnen auf dem Teller immer schön vermischt. Matschepampe, sozusagen. Heute benehme ich mich besser. Meistens.

Das Salzfleisch wird, je nach Region, auch Pökelfleisch genannt. Pökeln gehört zu den ältesten Methoden, zum Beispiel Fleisch, Wurst oder Fisch haltbar zu machen. Wenn euer Metzger also mit Salzfleisch nichts anfangen kann, dann fragt nach Pökelfleisch. Beim Metzger gibt es meistens auch die sauer eingelegten Bohnen. Manchmal sogar frisch vom Fass – das ist natürlich die beste Variante. Ansonsten im Beutel; im Supermarkt bekommt ihr die an der Fleisch- oder in der Kühltheke.

Abgerundet wird das ganze mit einer Portion Räucherspeck, der kurz mitgekocht wird. Nochmal etwas sehr würziges und für mich für das Gericht absolut unverzichtbar.

Salzfleisch, Speck, saure Bohnen und Kartoffelpüree.
Fast schon „One Pot“

Auch wenn das Gericht aus vielen Elementen besteht: gekocht wird fast alles in einem Topf. Lediglich das Kartoffelpüree kommt extra. Salzfleisch, Speck und Bohnen werden nacheinander in Gemüsebrühe gegart. Letztere strecke ich immer ein bisschen mit Wasser, da man sonst wirklich viel davon bräuchte. Dem Geschmack tut das keinen Abbruch.

Die Garzeit hängt weitestgehend von der Größe der Fleischstücke ab. Am längsten braucht das Salzfleisch; deshalb kommt es zuerst in die Brühe. Nachdem es eine Weile geköchelt wurde, kommen Speck und Bohnen hinzu. Die müssen lediglich heiß werden und brauchen nicht so lange. In der Zwischenzeit lässt sich prima das Kartoffelpüree herstellen.

Dafür haben wahrscheinlich viele von euch ihr eigenes Rezept; ich schreibe meins aber trotzdem dazu – einfach der Vollständigkeit halber. Viel kommt nicht dran: Kartoffeln, Butter, Milch, Gewürze – fertig. Ob mehlige oder fest kochende Kartoffel ist theoretisch egal. Ich bevorzuge die fest kochenden; die Konsistenz des Kartoffelbreis wird damit einfach irgendwie besser.

Tipps und Tricks

Generell gilt: ungesalzenes Wasser kocht schneller. Das gilt zum Beispiel für Nudel-, oder in diesem Fall für das Kartoffelwasser. Deshalb gebe ich Salz erst hinzu, wenn das Wasser kocht. Aber Vorsicht: Es sprudelt beim Salzen kurz auf; der Topf sollte also nicht allzu voll sein.

Wie schon erwähnt, hängt die Garzeit des Fleisches von der Menge ab. Für zwei Personen rechne ich 500 Gramm Salzfleisch; es geht beim Garen noch ein wenig ein. Das Fleisch braucht dann insgesamt ca. 50 Minuten; in den letzten 15 Minuten kommen die Bohnen und der Speck hinzu. Bei größeren Fleischstücken sollte man etwa 5 – 10 Minuten mehr Garzeit einkalkulieren.

Salzfleisch, Speck und Bohnen brauchen keine weiteren Gewürze – das Fleisch ist ja schon salzig genug. Ich gebe lediglich etwas Bohnenkraut in das Kochwasser.


3.88 von 8 Bewertungen

Salzfleisch, Speck, saure Bohnen und Kartoffelpüree

Deftige Hausmannskost und Seelenfutter für schmuddelige Tage
Portionen 2 Portionen
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 5 Minuten

Kochutensilien

  • Kartoffelstampfer für das Püree

Zutaten

  • 1,5 Liter Gemüsebrühe
  • 500 g Salzfleisch (je nach Region auch Pökelfleisch genannt)
  • 200 g Speck, geräuchert
  • 500 g Bohnen, sauer eingelegt (frisch oder im Beutel)
  • 2 TL Bohnenkraut
  • Wasser zum Nachgießen

Für das Kartoffelpüree

  • 700 g Kartoffeln
  • 50 g Butter
  • 160-180 ml Milch
  • Salz
  • Pfeffer, weiß
  • Muskatnuss, gemahlen (optional)

Anleitungen

  • Die Gemüsebrühe in einen ausreichend großen Topf geben. Daran denken, dass später noch der Speck und die Bohnen hinzu kommen!
    Das Salzfleisch in die Brühe geben und ggf. mit Wasser auffüllen; das Fleisch sollte mindestens einen Zentimeter breit mit Flüssigkeit bedeckt sein.
    Deckel auflegen und Brühe auf höchster Stufe erhitzen, bis sie beginnt, zu köcheln.
    Hitze sofort auf mittlere bis niedrige Stufe drehen; das Fleisch sollte niemals kochen, nur leicht köcheln.
    Salzfleisch 35 Minuten garen.
  • In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und – je nach Größe – vierteln oder achteln.
    Kartoffeln in einen Topf mit kaltem Wasser geben; noch nicht salzen.
    Die Kartoffeln 10 Minuten, ehe die Garzeit des Salzfleisch zu Ende ist, zum Kochen bringen. Erst, wenn das Wasser kocht, 1 EL Salz dazu geben und die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren.
    Die Kartoffeln 15 Minuten köcheln lassen.
  • Ist die erste Garzeit des Salzfleisch zu Ende, den geräucherten Speck und die Bohnen dazu geben.
    Mit 2 TL Bohnenkraut würzen und nochmals 15 Minuten garen.
  • In der Zwischenzeit die fertig gegarten Kartoffeln abgießen und zurück in den Topf geben.
    Hitze auf mittlere Stufe stellen.
    Die Butter und ca. die Hälfte der Milch zu den Kartoffeln geben und alles mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern.
    Nach und nach so viel Milch hinzu geben, bis das Kartoffelpüree die gewünschte Konsistenz hat.
    Mit Salz, etwas Pfeffer und (optional) Muskatnuss abschmecken.
  • Das Fleisch aus dem Topf nehmen, die Bohnen abgießen.
    Zusammen mit dem Kartoffelpüree servieren.
Gericht: Fleischgerichte, Hauptspeise, Hausmannskost
Keyword: Kartoffelpüree, Pökelfleisch, Salzfleisch, saure Bohnen

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  1. 5 Sterne
    Gericht ist einfach klasse , gute Anleitung nach dem man gut sich halten kann . Das Essen ist einfach“ GEIL “ Unser Familie hat es einfach sehr gut geschmeckt . Vielen Dank !!!

    1. Hallo und vielen Dank für die tolle Rückmeldung! Es freut mich natürlich, wenn eines meiner Lieblingsessen so gut ankommt und weitere Fans findet.

      Herd(s)liche Grüße
      Petra

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