Frisches, fluffiges Fladenbrot

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Nein, heute keine Beeren. Und kein Kuchen. Und nichts Süßes. In den letzten Wochen hab‘ ich davon ja reichlich gepostet. Also gibt es heute etwas Schlichtes, Einfaches, Deftiges: ein Rezept für ein furchtbar fluffiges, fantastisch frisches Fladenbrot. Aus selbigem macht die Autokorrektur im Übrigen beharrlich ein „Fadenbrot“. Sollte also unterwegs mal ein „l“ fehlen, denkt es euch bitte dazu …

Auslöser für die Aktion: Ich hatte Lust auf einen knackigen, griechisch angehauchten Salat. Tomaten, Gurke, Oliven, etwas Schafskäse, Olivenöl, Essig und ein paar Gewürze – fertig. Und am allerbesten passt dazu nunmal frisches Fladenbrot. Also ab in den örtlichen Supermarkt – und da stehe ich vor einem leeren Regal. Naja, nicht ganz leer – es war schon Brot in ausreichender Menge da. Aber eben kein Fladenbrot. Und es war auch keines mehr auf Lager. Der nächste Laden ein paar Kilometer weit weg – die Benzinkosten hätten den Preis für das Brot sicher überstiegen.

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In der Not macht man’s halt selbst

Tja, und jetzt? Ich meine, ihr kennt das sicher: Man freut sich auf ein leckeres Essen, habt den Geschmack quasi schon im Mund (Craving nennt man das heutzutage) – und steht dann mit leerem Magen da. Die Zutaten für den Salat lagen ja auch schon Zuhause … na – dann mach‘ ich’s mir doch einfach mal selbst, das Fladenbrot! Hatte ich mir schon lange einmal vorgenommen und irgendwo in den Untiefen einer schier bodenlosen Kiste, in der ich meine Loseblattsammlung von Rezepten aufbewahre (also alles, was man im Laufe der Jahrzehnte so kopiert, abgeschrieben oder aus Heften gerissen hat), schlummerte noch eines für das Objekt meiner Begierde.

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Also ab nach Hause, die Kiste geschnappt und gewühlt. Ok,ich hätte auch im Internet suchen können – aber auf die Idee kam ich in meinem Fladeneifer erst viel später. Jedenfalls hielt ich dann das Rezept in den Händen. Banger Blick auf die Liste der Zutaten: Mehl – Check; Hefe – Check; Schwarzkümmel – Check; Sesam – Check; Dinkelgrieß – Check;  Salz, Zucker, Ei sowieso … Check. Puuuh – alles da! Also nichts wie ran an den Teig.

Premierenfieber

Der Teig war Dank relativ kurzer Gehzeit in Nullkommanix vorbereitet und konnte seiner Vollendung im Backofen zugeführt werden. Auch wenn das Rezept absolut idioten- bzw. kaspersicher ist, war ich ein wenig gespannt – schließlich war es eine Premiere und manchmal gehen auch ganz einfache Dinge völlig daneben. Aber nein, es hat wunderbar geklappt! Mein erstes hausgemachtes Fladenbrot war einfach die Wucht und genau so -, nein, eigentlich besser als ich es mir vorgestellt habe. Herrlich fluffig und luftig, mit einer leicht knusprigen Kruste und vor allem mit mindestens der dreifachen Menge an Sesam und Schwarzkümmel obendrauf; bei den Supermarktbroten sind sie damit immer so furchtbar geizig, finde ich.

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Alles in allem braucht die Fladenbrot-Aktion etwa eine Stunde, der Aufwand hält sich in Grenzen und insgesamt gesehen ist es nicht nur leckerer, sondern wahrscheinlich auch günstiger als das fertig gekaufte (müsste man mal ausrechnen). Ich bin auf jeden Fall rundum zufrieden, ein ganz kleines Bisschen begeistert und gekauftes Fladenbrot kommt ab sofort nur noch im Notfall auf den Herd(s)Kasper-Tisch! Es lässt sich übrigens auch sehr gut wieder aufbacken, falls ihr es für den nächsten Tag vorbereiten wollt oder etwas davon übrig habt. Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen und dann das Brot auf dem Rost 8-10 Minuten aufwärmen – fertig!

Lasst es euch schmecken!


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Fladenbrot

Portionen 4 Personen
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 12 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 2 Minuten

Zutaten

Für den Teig

  • 300 ml Wasser, lauwarm
  • 1/2 Würfel frische Hefe (21 g)
  • 160 g Weizenmehl, Typ 405
  • 300 g Weizenmehl, Typ 550
  • 1 TL Salz

Außerdem

  • 1 EL Hartweizen- oder Dinkelgrieß
  • 1 EL Weizenmehl, Typ 550 oder 405
  • 1 Ei
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Zucker
  • Sesam
  • Schwarzkümmel

Anleitungen

  • Die Hefe in das lauwarme Wasser bröseln, mit der Gabel verquirlen, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
  • Die beiden Mehlsorten und das Salz in einer Schüssel vermischen. Die Hefemischung hinzu gießen und alles gut fünf Minuten lang zu einem gleichmäßigen, weichen Teig verkneten. Er sollte nicht mehr an den Händen kleben. Falls doch, noch einmal ganz wenig Mehl hinzu geben und noch einmal gründlich kneten.
  • Den Teig in der Schüssel mit einem Tuch abdecken und 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen; er sollte sich deutlich vergrößern.
  • Den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  • 1 EL Mehl und 1 EL Hartweizen- oder Dinkelgrieß miteinander vermischen. Gut die Hälfte auf eine saubere Arbeitsfläche streuen. Den Teig darauf geben, den Rest der Mehlmischung darüber streuen.
    Nun den Teig zu einem flachen Fladen (ca. 2-3 cm hoch) formen; dabei möglichst wenig kneten, sondern nur mit den Händen drücken und in Form streichen.
  • Teig auf das Backblech legen, mit einem Tuch abdecken und noch einmal 10 Minuten gehen lassen.
  • In der Zwischenzeit das Ei, Olivenöl und Zucker gründlich verquirlen.
  • Nach Ende der Gehzeit mit dem Finger in gleichmäßigen Abständen kleine Kuhlen in den Teig drücken. Die Teigoberfläche mit der Eimischung bepinseln und mit Schwarzkümmel und Sesam bestreuen.
  • Das Brot auf der mittleren Schiene 12-15 Minuten backen. Die Oberfläche sollte leicht gebräunt, aber nicht zu dunkel sein. Brot aus dem Backofen nehmen, auf einem Kuchengitter kurz abkühlen lassen und noch frisch und warm servieren.

Notizen

Das Fladenbrot-Rezept zum Herunterladen: Fladenbrot

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  1. Hallo!
    … einen flachen Fladen von 4 cm formen? Kommt mit zu hoch vor, für Fladen!?
    FG
    Dagmar

    1. Petra Author says:

      Hallo Dagmar!

      Vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis – da hat sich tatsächlich der Tippfehlerteufel eingeschlichen. Wird sofort berichtigt; der Teig sollte ca. 2-3 cm hoch ausgerollt werden.

      Herd(s)liche Grüße,
      Petra

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