Zwetschgentaler mit Zimtstreuseln

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Was macht man …,

… wenn für einen Salat eine Handvoll Zwetschgen benötigt wird, es im Supermarkt aber gerade nur Zwei-Kilo-Kisten gibt? Genau- Zwetschgentaler. Zumindest lief das bei mir kürzlich so. Und das Rezept dafür möchte ich jetzt, kurz vor Ende der Saison, unbedingt noch loswerden. Denn die Zwetschgentaler sind einfach köstlich. Nicht nur dank der saftigen „Quetsche“, wie man sie in Hessen nennt, sind sie ruckzuck gefuttert. Feine Zimtstreusel sind das i-Tüpfelchen bei diesen Kaffeestückchen.

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Kleine, feine Unterschiede

Eigentlich hätte ich für einen kleinen Beilagensalat am Wochenende nur sechs Zwetschgen benötigt. Einzeln waren sie aber leider nicht zu haben; also wurde die bereits erwähnte Zwei-Kilo-Kiste eingepackt. Irgendeine Verwendung findet sich für Zwetschgen immer. Bevorzugt mag ich sie ja in Kuchen, wobei ein absolutes Highlight die Schwarzwälder Pflaumentorte ist. Quasi die Königin unter den Zwetschgenverwertungsoptionen. Aber auch die Zwetschgentaler stehen hoch im Kurs.

Achtung: Zwischen Zwetschgen und Pflaumen gibt es nicht nur optisch feine Unterschiede. Zum Backen von Kuchen oder Kaffeestückchen verwende ich fast ausschließlich die festeren Zwetschgen. Sie laufen nicht so schnell aus und bleiben beim Backen in Form. Pflaumen sind saftiger, weshalb ich diese eher zu Konfitüre oder Mus verarbeiten würde.

Auch bei der Herstellung der Streusel gibt es viele unterschiedliche Herangehensweisen. Mit warmer Butter, mit kalter Butter, mit flüssiger Butter, mit oder ohne Backpulver, und so weiter. Ich habe anfangs wirklich mit der Streuselherstellung gehadert; nie wurden sie so, wie ich sie gerne gehabt hätte. Mittlerweile habe ich ein Rezept gefunden, das gut funktioniert – zumindest für die eher kurz gebackenen Zwetschgentaler. Die Zimtstreusel bleiben in diesem Fall relativ „roh“ und sie verlaufen nicht. Aber gerade das macht es im Zusammenspiel mit den saftigen Zwetschgen aus.

Zwetschgentaler mit Zimtstreuseln.
Keine Selbstbeherrschung

Die Herstellung, bzw. Ruhezeit des Hefeteiges für die Zwetschgentaler braucht etwas länger; dafür sind die Stückchen dann schnell gebacken. Nach 15-20 Minuten kommen die Taler schon herrlich duftend aus dem Ofen und die ersten sind normalerweise schon weg, ehe sie richtig abgekühlt sind. Es schmeckt aber auch zu genial, wenn die saftigen Zwetschgen noch lauwarm sind. Selbstbeherrschung – was ist das?

Solltet ihr aus irgendwelchen Gründen länger warten und die Zwetschgentaler aufheben müssen: kein Problem. Luftdicht verpackt bleiben sie zwei Tage absolut frisch. Und das Warten hat den Vorteil, dass das Aroma so richtig schön in den Hefeteig ziehen kann.

Also – egal, ob frisch aus dem Ofen oder mit Wartezeit: die Zwetschgentaler sind so oder so der Hammer! Und wer von Zwetschgen und Streuseln nicht genug bekommt, der kann sich auch mal den herrlich cremigen Kokosmilchreis mit Pflaumensoße und Zimtstreuseln reinziehen.

Zwetschgentaler mit Zimtstreuseln
Tipps und Tricks

Seit einiger Zeit verwende ich bei süßen Hefeteigen gerne eine Kombination aus Weizenmehl der Typen 405 und 550. Einen wissenschaftlichen Grund dafür kann ich nicht nennen; ich habe lediglich das Gefühl, dass die Beigabe von Typ 550 die Teige etwas straffer macht und sie nicht so schnell trocken werden. Die Zwetschgentaler gelingen aber auch, wenn ihr euch für eine der beiden Sorten entscheidet. Allerdings müsst ihr eventuell die Flüssigkeitsmenge etwas anpassen (siehe nächster Tipp).

Was ich mittlerweile gelernt habe: nie (never ever) sämtliche Flüssigkeit auf einmal zum Teig hinzufügen. Schon garnicht, wenn ihr ein Rezept zum ersten Mal macht. Behaltet eine kleine Menge (ca. 10%) zurück, knetet den Teig ein wenig und entscheidet dann, ob er noch Flüssigkeit benötigt oder nicht. Dabei berücksichtigen, dass der Teig beim Auskneten nochmal etwas weicher wird.


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Zwetschgentaler mit Zimtstreuseln

Hefeteilchen, belegt mit saftigen Zwetschgen und feinen Zimtstreuseln on top.
Portionen 6 Stück
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Wartezeit 2 Stunden
Gesamtzeit 2 Stunden 20 Minuten

Kochutensilien

  • Küchenmaschine mit Knethaken

Zutaten

Für den Hefeteig

  • 150 g Weizenmehl, Typ 405
  • 200 g Weizenmehl, Typ 550
  • 50 g Zucker, braun
  • 5 g Salz
  • 21 g Hefe, frisch
  • 120 g Milch (Zimmertemperatur)
  • 2 Stück Eier (M)
  • 40 g Butter, kalt (in dünnen Scheiben)

Für die Streusel

  • 120 g Weizenmehl, Typ 550
  • 70 g Zucker, fein, weiß
  • 2 TL Zimt
  • 1 gestr. TL Backpulver
  • 70 g Butter, kalt (in Stückchen)

Sonstiges

  • 750 g Zwetschgen (reif, aber noch fest)
  • 2 EL Pflaumenmus

Anleitungen

  • Die trockenen Zutaten für den Hefeteig in einer Rührschüssel mischen.
    Die Hefe in die Milch krümeln und mit der Gabel verquirlen, bis sie sich weitestgehend aufgelöst hat.
    Die Eier aufschlagen und verquirlen.
    Hefemilch und Eier in die Rührschüssel geben und alles gut 5 Minuten auf niedriger Stufe gründlich kneten. Der Teig sollte gleichmäßig sein und sich vom Schüsselrand lösen.
    Die Butter scheibchenweise unterkneten, bis sie vollständig in den Teig eingearbeitet ist (ca. 6-7 Minuten).
    Den Teig nochmal eine Minute auf der nächsthöheren Stufe kneten. Er sollte etwas klebrig sein, sich aber vom Schüsselrand lösen.
    Teig abdecken und an einem warmen Ort 60 Minuten gehen lassen.
  • Wichtig: Der Teig ist relativ schwer; d.h. er wird sich nicht wesentlich vergrößern!
  • Den fertig gegangenen Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und in sechs gleich große Stücke teilen.
    Die Teiglinge zu Kugeln formen, abdecken und nochmal 60 Minuten ruhen lassen.
    Hefeteig für die Zwetschgentaler vor der zweiten Teigruhe.
  • In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, gut abtropfen lassen, halbieren und entkernen.
  • Die trockenen Zutaten für die Streusel in einer Schüssel mischen.
    Die kalte Butter in Stückchen darauf geben, alles zügig verkneten und zu Streuseln zerbröseln (geht am besten mit den Händen).
    Streusel bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.
  • Backofen auf 180°C Umluft vorheizen; ein Backblech mit Backpapier belegen und bereitstellen.
  • Die Teigkugeln vorsichtig etwas flach drücken; dann die Taler (Durchmesser ca. 10-11 cm) formen.
    Dafür den Teig von der Mitte ausgehend mit den Fingern flach drücken; den Teig dabei sanft nach außen schieben, so dass sich der Rand ergibt.
    Die fertig geformten Taler auf das vorbereitete Backblech legen.
  • Den Boden der Taler dünn mit ein wenig Pflaumenmus bestreichen, dann die Zwetschgenhälften darauf verteilen.
    Fertig geformte Hefetaler, belegt mit halbierten Zwetschgen.
  • Die Zwetschgentaler zum Schluss großzügig mit Zimtstreuseln bedecken.
    Zum Schluss die Taler mit Streuseln bedecken.
  • Backblech mittig in den vorgeheizten Ofen schieben und die Zwetschgentaler ca. 15-20 Minuten backen.
    Die Backzeit kann je nach Backofen variieren; die Rand der Taler sollte schön braun, aber nicht zu dunkel sein.
  • Die Taler auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
    Luftdicht aufbewahrt halten sie sich gut zwei Tage frisch.
Gericht: Kaffeestückchen
Keyword: Hefeteilchen, Kaffeestückchen, Streusel, Zimt, Zwetschgen

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