Vom Eckigen ins Runde:
Roggenmischbrot aus dem Topf

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Bevor hier ein neues Rezept an den Start geht, muss ich noch ein Versprechen einlösen: In meinem letzten Post zum Roggenmischbrot mit Sonnenblumenkernen hatte ich ja angekündigt, dass ich es nochmal in zwei weiteren Varianten – im Topf und frei geschoben – testen will. Schließlich hat nicht jeder einen Holzbackrahmen zuhause. Eigentlich wollte ich auch nur eine kurze Info an das ursprüngliche Rezept dran hängen. Da sich das Backen im Topf – der ersten getesteten Version – aber doch in ein paar Kleinigkeiten unterscheidet, gibt es nun einen gesonderten Beitrag dafür.

Was den Topf selbst betrifft: er sollte möglichst aus Gusseisen sein – die eignen sich dafür am besten. Ein Römer-, also Tontopf, soll auch gehen; mit dieser Variante habe ich allerdings keinerlei Erfahrung, so dass ich die „Rahmenbedingungen“ nicht beurteilen kann. Irgendwo hab‘ ich auch etwas von normalen Edelstahltöpfen gelesen – aber auch da habe ich keine Ahnung, was zu beachten ist und kann dazu nicht sagen.

Deshalb bezieht sich im Rezept alles auf besagten gusseisernen Topf. Der sollte ein Fassungsvermögen von fünf Litern haben, wenn ihr die komplette Zutatenmenge verwendet. Es gibt ein mächtig großes Roggenmischbrot von knapp 1,5 Kilo. Reicht für ’ne Woche … ;-)

Herausgekommen ist, gleich beim ersten Versuch, ein sehr schönes, saftiges Roggenmischbrot – etwas kompakter als das aus dem Holzbackrahmen und ohne das leicht rauchige Aroma. Aber nichtsdestotrotz absolut lecker und nachahmenswert. Der einzige Punkt, an dem es bei mir ein wenig gehakt hat ist, als ich das Brot aus dem Gärkörbchen in den Topf gekippt habe. Irgendwie treffe ich da nie die Mitte – meistens hat der Teig ein wenig Schieflage. Lässt sich im brandheißen Topf dann natürlich nicht mehr korrigieren; aber da der Teig sehr schön aufgeht, fällt es beim fertigen Brot nicht mehr ganz so auf.

Und weil das Rezept so ziemlich das gleiche ist wie beim letzten Mal, gibt es zur Abwechslung noch ein paar Bilder dazu, damit’s nicht langweilig wird.

Die frei geschobene Version – also ohne jegliche „Halterung“ – muss noch ein wenig warten; an den nächsten Wochenenden habe ich etwas anderes vor. Aber sie kommt noch, ganz bestimmt!

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Roggenmischbrot aus dem Topf

Ihr benötigt einen gusseisernen Topf oder Bräter mit Deckel und mit einem Fassungsvermögen von 5 Litern.
Portionen 1 Brot (ca. 1,5 kg)
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 48 Minuten

Zutaten

Für den Sauerteig

  • 200 g Roggenmehl, Typ 1150
  • 20 g Anstellgut
  • 160 ml Wasser, warm (28-30°C)

Für den Hauptteig

  • 480 ml Wasser, warm (28-30°C)
  • 10 g Hefe, frisch
  • 400 g Roggenmehl, Typ 1150
  • 100 g Roggenvollkornmehl
  • 200 g Weizenmehl, Typ 1050
  • 20 g Salz
  • 100 g Sonnenblumenkerne
  • Weizendunst oder Mehl für die Arbeitsplatte
  • 1 TL neutrales Öl (z.B. Rapsöl)

Anleitungen

Am Vortag

  • Am Vortag Wasser und Anstellgut in einer Schüssel miteinander verrühren, bis sich das Anstellgut aufgelöst hat. Das Mehl hinzu geben und locker untermischen – das geht mit einer Gabel ganz prima. Schüssel abdecken und den Sauerteig mindestens 16 Stunden / maximal 24 Stunden bei Zimmertemperatur reifen lassen.
  • Die Sonnenblumenkerne in eine Schüssel geben und mit Wasser übergießen. Schüssel abdecken und die Sonnenblumenkerne über Nacht aufquellen lassen.

Am Backtag

  • Die Sonnenblumenkerne in ein Sieb gießen und abtropfen lassen. Die Hefe im Wasser auflösen.
  • Mehle und Salz in einer Rührschüssel miteinander vermischen; den ausgereiften Sauerteig dazu geben. Den Teig mit dem Knethaken der Küchenmaschine auf niedriger Stufe 5 Minuten kneten, dabei das Wasser nach und nach hinzu gießen.
  • Die gut abgetropften Sonnenblumenkerne hinzu geben und eine Minute auf der nächst höheren Stufe untermischen. Den Teig abdecken und bei Zimmertemperatur eine Stunde gehen lassen (erste Gehzeit).
  • Die Arbeitsfläche mit ein wenig Mehl oder Weizendunst bestreuen, den Teig darauf geben, etwas flach drücken und mit Hilfe einer großen Teigkarte rund wirken. Hierzu gibt es auch ein hilfreiches Video des „Brotdoc“, siehe Rezepthinweis unten.
  • Den geformten Brotlaib leicht bemehlen und mit dem Schluss nach oben in ein – gut bemehltes – Gärkörbchen setzen. Körbchen mit einem Tuch abdecken und den Teig nochmals für etwa eine Stunde gehen lassen (zweite Gehzeit).
  • Während der Teig geht, den gusseisernen Topf (inklusive Deckel) in den Backofen stellen und diesen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Nach Ende der zweiten Gehzeit sollte der Teig sein Volumen sichtbar vergrößert haben – falls nicht, müsst ihr euch noch ein wenig gedulden.
  • Achtung, jetzt wird’s heiß – also bitte dicke Topfhandschuhe anziehen! Holt den Topf aus dem Backofen, nehmt den Deckel ab und gebt 1 TL neutrales Öl in den Topf. Verreibt es, bitte ohne euch zu verbrennen, mit einem Küchentuch ganz dünn auf dem Boden und am Rand des Topfes. Überschüssiges Öl ggf. mit einem sauberen Küchentuch entfernen. Nun kippt ihr den Brotteig aus dem Gärkörbchen mittig in den Topf, so dass der (ehemalige) Schluss unten ist. Setzt den Deckel wieder auf den Topf und schiebt diesen mittig in den Backofen.
  • Das Brot 10 Minuten anbacken; dann die Temperatur auf 190°C (Ober-/Unterhitze) reduzieren und das Brot 50 Minuten fertig backen. Wenn ihr 5 Minuten vor Ende der Backzeit den Deckel entfernt, bekommt ihr eine schöne knackige Kruste.
  • Nach Ende der Backzeit den Topf aus dem Ofen holen und das Brot auf ein Kuchengitter gleiten lassen – es sollte sich Dank der Ölschicht ganz leicht aus dem Topf lösen. Ist es doch etwas angebacken, versucht, es mit Hilfe eines Pfannenwenders zu lockern. Bitte auch bei diesem Schritt beachten: Topf und Deckel sind brandheiß!
  • Brot auf dem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. „Artgerecht“ aufbewahrt, z.B. in einem Brotbeutel oder -kasten, hält sich das Brot etwa eine Woche.

Notizen

Ein Tipp zum Thema Rundwirken: Es gibt einen Video des Brotdoc, der wirklich hilfreich ist. Schaut mal rein: https://www.youtube.com/watch?v=0dpC0qRi5kE

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