Eigentlich sollte dieses Rezept schon gestern an den Start gehen. Aber so ganz unter uns: das Wetter war einfach viel zu „babbisch“, wie man bei uns sagt. Kaum aus der Dusche heraus, hätte man schon wieder hinein steigen können. Selbst das Anheben der Finger auf der Tastatur führte zu Schweißausbrüchen und mir war einfach nur danach, den ganzen Tag von einer Ecke in die nächste zu kriechen. Zum Glück regnet es heute ordentlich, es hat etwas abgekühlt und die Luft lässt sich wieder atmen. Keine 30+ Grad mehr unter dem Dach und ich freue mich schon darauf, mal richtig durchschlafen zu können. Es lebe der Frühsommer.
Springe zu RezeptVöllig vergurkt
Womit ganz elegant der Übergang zum Rezept geschafft wäre – denn was passt an so schwül-heißen Tagen besser als ein knackiger, frischer Salat. Wobei ich bei diesem hier erst einmal skeptisch war. Ein Gurkensalat, dessen Dressing aus Gurke gemacht wird? Das weckt in mir zwar Zweifel, aber auch Neugier. Zumal ich auch in diesem Jahr wieder auf der Suche nach Salatvariationen bin, die mich über den Sommer bringen. Der ist bei mir so etwas wie die vegetarische Jahreszeit – es kommt eher selten Fleisch auf den Tisch, dafür alles, was sich aus Gemüse, Käse, Kräutern und ähnlichem kombinieren lässt.

Für das Rezept habe ich zu den etwas kleineren Landgurken gegriffen, die es bei uns momentan gibt. Ich kann sie für jeden Salat empfehlen, denn sie sind nicht nur kompakter und fester als die große Variante. Sie haben auch wesentlich mehr Geschmack und sind nicht so furchtbar wässrig. In ihrem Fall erübrigt es sich auch, die Kerne zu entfernen – je nachdem, was daraus werden soll, mache ich das bei den großen Salatgurken, damit das Gericht nicht völlig verwässert. Im (von mir leicht veränderten) Originalrezept für den Gurkensalat – das übrigens von der australischen Kochbuchautorin Donna Hay stammt – werden libanesische Gurken verwendet. OK, die sind bei uns eher selten bis garnicht zu bekommen. Die Landgurke kommt ihnen, so glaube ich, noch am nächsten.
Haloumi, der berühmt-berüchtigte Grillkäse, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Salates. Ich liebe die gummiartige Konsistenz und den leicht salzigen Geschmack – ist wie Kaugummi kauen, nur in lecker. Mangels Grill kommt er bei mir in die Grillpfanne; das Ergebnis ist das gleiche, inklusive der begehrten Röstaromen. Und zum Gurkensalat passt er einfach perfekt.
Zum Abrunden fehlt nur noch ein Stück Brot; in diesem Fall habe ich wieder einmal Fladenbrot gebacken. Das Rezept dafür habe ich ja schon vor einer Weile gepostet. Nach wie vor eines meiner liebsten Brote, da es relativ schnell und spontan gemacht werden kann; die Zutaten dafür hat man eigentlich immer im Haus.


Gurkensalat mit Haloumi
Zutaten
- 50 g Cashewkerne
- 3 Landgurken
- 250 g Cocktailtomaten
- 150 g Oliven, grün (ohne Stein)
- 2-3 Frühlingszwiebeln
- 5-6 Stängel Basilkum
- 2 EL Olivenöl
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 1 TL Meersalz
- 1 TL Pfeffer, weiß
- 2 Päckchen Haloumi-Käse
- 1 EL neutrales Öl
Anleitungen
- Die Cashewkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.
- Die Gurken gründlich waschen; zwei davon mit dem Spiralschneider in etwas dickere „Nudeln“ schneiden. Die Nudeln ggf. etwas kürzen. Alternativ: Gurken der Länge nach halbieren und in Scheiben schneiden. Die dritte Gurke grob würfeln und beiseite stellen.
- Die Tomaten waschen und halbieren. Die Oliven in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Basilikum unter fließendem Wasser kurz abspülen und trocken schütteln. Blätter von den Stängeln zupfen.
- 1 EL neutrales Öl in einer ausreichend großen Pfanne erhitzen. Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und den Haloumi-Käse von beiden Seiten anbraten, bis er die gewünschte Bräunungsstufe erreicht hat.
- In der Zwischenzeit die gewürfelte Gurke, das Basilikum, den Zitronensaft und 2 EL Olivenöl in einen Mixer geben. 1 EL der gerösteten Cashewkerne übrig behalten; die restlichen Kerne ebenfalls in den Mixer geben. Alles gründlich pürieren; sollte euch das Dressing zu fest sein, gebt noch ein klein wenig Wasser hinzu. Mit Meersalz und weißem Pfeffer abschmecken.
- Die „gezoodelten“ (oder in Scheiben geschnittenen) Gurken zusammen mit den Frühlingszwiebeln, den Oliven und den Tomaten in eine große Schüssel geben. Den Haloumi in mundgerechte Stücke schneiden oder zupfen, zum Salat geben.
- Das Dressing dazu geben und alles miteinander vermischen. Die übrig behaltenen Cashewkerne im Mörser etwas zerkleinern und über den Salat streuen. Dazu passt am besten Fladenbrot.