Heute sind mal wieder Nudeln am Start; das Rezept wurde mehr oder weniger aus Zufall geboren. Beziehungsweise aus der Not heraus, denn beim letzten Indoor-Grillen hatte ich glatt die köstlichen Merguez im Kühlschrank vergessen. Erst am nächsten Tag fielen sie mir dann wieder in die Finger. Und da es nichts schlimmeres gibt, als Lebensmittel zu verschwenden, musste eine kurzfristige Lösung her. Nach kurzer Durchsicht der Herd(s)Kasperlichen Vorratskammer war dann die Idee zu der verschärften Pasta mit Merguez und Garnelen geboren.
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Zusammengesteppelt
Das Rezept ist herrlich „zusammengesteppelt“, wie der Hesse sagt – also aus allem Möglichen, was sich so fand, zusammengestellt. Die Garnelen kamen aus der sowieso viel zu vollgestopften Tiefkühltruhe; da schlummert einiges, was weg muss. Die Zucchini stammt aus dem Garten der Herd(s)Kasper-Erzeugerin; Tomatenmark und passierte Tomaten hab‘ ich eigentlich auch immer im Haus. Einzig die Pasta kam frisch aus dem Kühlregal – zum selbst machen hatte ich an dem Tag absolut keine Lust. Und das war’s – bis auf Knoblauch und diverse Gewürze – auch schon an Zutaten.
Das ganze „Gesteppel“ hat dann letztendlich so gut geschmeckt, dass ich es am Wochenende darauf gleich nochmal gemacht habe, nur um sicher zu gehen, dass ich es guten Gewissens hier auf dem Blog präsentieren kann. Mein persönliches Versuchskaninchen, auch als „die Nachbarin“ bekannt, hat’s abgesegnet – also alles bestens!
Hüllenlos
OK, ihr fragt euch beim Anschauen der Bilder vielleicht: „Ja, und wo sind da die Würstchen?“. Tja – die haben für das Rezept tatsächlich alle Hüllen fallen lassen. Von der Pelle erlöst durfte es sich das Brät in der heißen Pfanne gemütlich machen. Quasi wie Bolognese, aber eben ziemlich verschärft. Denn die kleinen, aus Nordafrika stammenden Würstchen haben es echt in sich. Neben Lamm- und Rindfleisch sowie diversen Gewürzen enthalten sie üblicherweise eine ordentliche Portion Harissa – die scharfe und ebenfalls nordafrikanische Gewürzpaste.
Die Würze kann natürlich ganz unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wo ihr die Merguez kauft. Wem das ganze nicht scharf genug ist, der gibt einfach noch etwas Harissa in die Soße. Oder ihr würzt mit etwas frischen oder getrockneten Chili nach.


Pasta mit Merguez und Garnelen
Zutaten
- 600 g Tagliatelle, frisch (aus dem Kühlregal)
- 4 Stück Merguez
- 2 Stück Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel, klein
- 1 Zucchini, klein
- 2 EL neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
- 250 g Tiefkühl-Garnelen (aufgetaut)
- 1 EL Tomatenmark oder Harissa
- 200 g passierte Tomaten
- 50 ml Sahne
- 2-3 Stängel Majoran
- Salz
- Pfeffer, schwarz
Anleitungen
- Knoblauch und Zwiebel schälen und sehr fein hacken. In getrennte Schüsselchen geben.Die Zucchini waschen, der Länge nach vierteln und in etwas dickere Stücke schneiden.Die Garnelen sehr gut trocken tupfen.Die Pelle der Merguez aufschneiden und entfernen. Merguez-Brät mit einer Gabel in kleine Stückchen zerdrücken.Majoran kurz unter Wasser abspülen, gut trocken schütteln. Blättchen abzupfen und fein hacken.Ausreichend Wasser für die Nudeln aufsetzen und zum Kochen bringen.
- 1 EL Öl in einer Pfanne auf höchster Stufe erhitzen.Knoblauch dazu geben und unter Rühren anbraten.Hitze etwas reduzieren; die Garnelen hinzu geben und 3-4 Minuten garen; dabei gelegentlich rühren.Pfanneninhalt auf einen Teller geben und beiseite stellen.
- Nochmal 1 EL Öl in die Pfanne geben; Hitze wieder auf größte Stufe stellen.Die Zwiebel dazu geben und unter Rühren anbraten, bis sie etwas Farbe bekommen hat.Das Merguez-Brät hinzu geben und 3-4 Minuten krümelig anbraten.
- Tipp: Je nach Rezeptur kann die Merguez relativ viel Fett abgeben. Wem es zu viel ist, der schiebt das Brät beiseite, hält die Pfanne etwas schräg, damit das Fett in eine Ecke läuft, und saugt das überschüssige Fett mit Küchenpapier auf.
- Tomatenmark oder Harissa hinzu geben und unter Rühren kurz anrösten.Passierte Tomaten und Sahne hinzu geben, unterrühren, kurz aufkochen lassen.Die Knoblauchgarnelen wieder in die Pfanne geben und unterrühren.Zucchinistücke hinzugeben.Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und alles fünf Minuten köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit das Nudelwasser salzen und die Nudeln hinzu geben. Nach Packungsanweisung garen (meistens 4-5 Minuten).
- Die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken; vor dem Servieren den Majoran darüber streuen.