Vegane Serviettenknödel

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Alle Jahre wieder …

… verspreche ich diversen Leute, dass ich das Rezept für vegane Serviettenknödel auf den Blog bringe. Und hab’s bisher nicht geschafft. Aber in diesem Jahr ist es endlich soweit. Die Lieblingbeilage zu meinen veganen Menüs ist eigentlich nur eine Abwandlung des Serviettenknödel-Rezeptes, das ihr hier schon seit Jahren findet. Lediglich die Eier werden ausgetauscht; für Butter und Milch nehme ich pflanzliche Varianten. Das war’s auch schon – alles andere läuft wie bei den „normalen“ Lieblingsknödeln ab.

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Weck, Schrippen, Kaisersemmeln

Was ganz wichtig ist: die Basis für die Serviettenknödel sollte natürlich vegan sein. In diesem Fall sind es Wasserweck – so heißen diese Brötchen bei uns. Andernorts sind sie als Schrippen oder Kaisersemmeln bekannt. Egal, welcher Name oder welche Sorte ihr verwendet: sie dürfen natürlich keine Milch enthalten. Wenn ihr euch nicht sicher seid, fragt beim Bäcker nach.

Es gibt auch eine Serviettenknödel-Variante mit Laugenbrötchen; allerdings enthalten diese oftmals Butter. Insofern solltet ihr auch hier nachfragen, was denn genau drin ist – oder das Laugengebäck notfalls selbst herstellen. Es gibt viele Rezepte im Netz; mein eigenes wird noch ein bisschen auf sich warten lassen. Laugengebäck steht aktuell nicht auf dem Plan, obwohl ich es wirklich furchtbar gerne esse.

Brötchen als Basis für Serviettenknödel
Adäquater Ersatz

Mittlerweile gibt es für die meisten Milchprodukte einen adäquaten pflanzlichen Ersatz. Schon seit längerem verwende ich zum Beispiel nur noch Hafermilch, auch wenn ich nicht ausschließlich vegan oder vegetarisch lebe. Tatsächlich schmeckt sie mir ziemlich gut und ich vermisse Kuhmilch eigentlich nur sehr selten.

Seit einiger Zeit hat mein Supermarkt auch eine hervorragende Margarine auf Haferbasis im Sortiment. Ich finde sie wesentlich besser als die Pflanzenmargarine, die ich bisher verwendet habe. Sie ist fester, lässt sich prima verarbeiten und enthält vor allem kein Palmöl. Schaut mal im Kühlregal und vergleicht die Inhaltsstoffe, bevor ihr zugreift.

Anstelle der Eier, die in das Originalrezept kommen, verwende ich für die veganen Serviettenknödel Ei-Ersatz. Das klappt hervorragend; die Masse bindet die Brötchenwürfel sehr gut und man schmeckt auch nichts heraus.

Veganer Serviettenknödel
Leidiges Thema: Alufolie

Ja, ich muss leider nochmal auf das Thema Alufolie zurückkommen. Das hatte ich zwar erst im letzten Beitrag für den gebackenen Knoblauch angesprochen; aber man kann es garnicht oft genug sagen: Bitte verzichtet darauf!

Es gibt tatsächlich Leute, die packen ihre Serviettenknödel in Alufolie. Das ist so sinnlos wie ein Pickel am Po; lasst den Dreck doch in der Schublade – beziehungsweise kauft ihn garnicht erst. Die Knödel gehören in ein Tuch; deswegen der Name. Außerdem werden sie durch die Feuchtigkeit im Tuch viel besser, als wenn ihr sie hermetisch abriegelt.

Ich verwende Moltontücher aus Baumwolle; die gibt’s in größeren Packs relativ günstig. Und man kann sie auch noch für andere Sachen verwenden; zum Beispiel um Nuss-Milch und andere Flüssigkeiten zu sieben. Oder wenn ihr Gemüse entwässern und es danach ordentlich trocken drücken müsst. Das Reinigen ist ganz einfach: ich spüle die verschmutzten Tücher gründlich aus und werfe sie dann – ohne Waschmittel! – bei 60°C in die Waschmaschine. Vor dem Verwenden könnt ihr sie nochmal mit kochendem Wasser übergießen, wenn ihr ganz sicher gehen wollt.

Knusprig-braun: Scheiben vom Serviettenknödel, in der Pfanne ausgebacken.
Tipps und Tricks

Wie bei den „normalen“ Serviettenknödeln gilt auch hier: angebraten schmecken die Teile nochmal um einiges besser. Einfach etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Scheiben von beiden Seiten darin anbraten, so dass sie knusprig und goldbraun werden. Ideal auch zum Aufwärmen, falls etwas übrig bleibt.

So lassen sich die Serviettenknödel auch gut vorbereiten, zum Beispiel für’s Weihnachtsmenü. Die Knödel wie angegeben zubereiten, aber nach dem Garen nicht auswickeln, sondern im Tuch lassen. So können sie ab in den Kühlschrank. Am nächsten Tag in Scheiben schneiden, anbraten und servieren.

Die Brötchen für die Serviettenknödel sollten natürlich trocken sein. Am besten, ihr kauft sie schon 2-3 Tage vor der Zubereitung und lasst sie offen liegen. Sollte der Kern dann noch weich sein, macht das nichts. Und nach dem Würfeln unbedingt auch die anfallenden Brösel mit zur Knödelherstellung verwenden – sie geben dem Ganzen die richtige Bindung.

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Vegane Serviettenknödel

Ein Klassiker unter den Beilagen, in der veganen Version.
Portionen 4 Portionen
Vorbereitungszeit 40 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten

Kochutensilien

  • Ein Molton- oder Küchentuch, ausgekocht
  • Küchengarn

Zutaten

  • 5 Stück Wasserweck, trocken (2-3 Tage vor der Zubereitung kaufen und offen liegen lassen)
  • 6-7 Stängel Petersilie
  • 1 Stück Zwiebel
  • 110 g Pflanzenmargarine (Tipp: Hafermargarine!)
  • 1 TL Salz
  • Muskatnuss (optional)
  • Ei-Ersatz für 3 Eier
  • 150 ml Hafer-Drink

Anleitungen

  • Die trockenen Brötchen in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben in ca. 1 cm breite Streifen und diese wiederum in Würfel schneiden.
    Brötchen-Würfel sowie die dabei anfallenden Brösel in eine ausreichend große Schüssel geben.
  • Die Petersilie abbrausen, trocken schütteln. Blätter abzupfen, fein hacken und zu den Brötchenwürfeln geben.
    Salz und eine ordentliche Prise geriebene Muskatnuss dazu geben.
    Alles vermischen.
  • Zwiebel fein würfeln.
    Ei-Ersatz für drei Eier herstellen (Packungsanweisung beachten!).
  • Die Hälfte der Margarine in einen kleine Topf geben; auf höchster Stufe erhitzen.
    Die Zwiebelwürfel dazu geben; Hitze etwas reduzieren.
    Zwiebelwürfel glasig anbraten.
    Die restliche Margarine hinzu geben und schmelzen lassen.
  • Geschmolzene Margarine und die Hälfte des Ei-Ersatz zu den Brötchenwürfeln geben.
    Alles locker miteinander vermengen; dabei nicht zu feste drücken, damit die Masse luftig bleibt.
    Den restlichen Ei-Ersatz und die Hafermilch dazu gießen; alles nochmal gründlich, aber locker vermischen. Abdecken und beiseite stellen.
  • Einen ausreichend großen Topf zu knapp 3/4 mit Wasser füllen und dieses zum Kochen bringen.
    Das Molton- oder Küchentuch unter klarem Wasser ausspülen, gut auswringen. Auf der Arbeitsfläche ausbreiten.
    Die Knödel-Masse auf das untere Drittel des Tuchs legen und zu einer Rolle formen; der Durchmesser sollte ca. 8-9 cm sein.
  • Das Tuch von unten über die Knödel-Masse schlagen und aufrollen. Nicht zu stramm rollen – der Knödel geht noch etwas auf.
    Die Enden mit Küchengarn abbinden.
  • Den Serviettenknödel in das kochende Wasser legen; die Tuch-Enden über dem Knödel zusammenfalten, damit er unter Wasser bleibt.
    Hitze auf niedrige Stufe reduzieren; Deckel auflegen.
    Den Knödel 40 Minuten köcheln lassen.
  • Knödel am Ende der Kochzeit abgießen und einen Moment ausdampfen lassen.
    Das Garn entfernen; den Knödel aufwickeln, in Scheiben schneiden und sofort servieren.
  • Alternativ – oder zum Aufwärmen: Die Scheiben in wenig Fett in einer Pfanne ausbacken, bis sie knusprig braun sind.
    Knusprig-braun: Scheiben vom Serviettenknödel, in der Pfanne ausgebacken.

Notizen

Vorbereiten am Vortag: Serviettenknödel nach dem Garen nicht auspacken, sondern abkühlen lassen und in den Kühlschrank legen. Am nächsten Tag auswickeln, in Scheiben schneiden und diese in einer Pfanne mit wenig Fett ausbacken.
Gericht: Beilagen
Keyword: Knödel, Serviettenknödel, vegan, vegetarisch

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