Schwarzwälder Pflaumentorte

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Mal überlegen …,

… – wie fange ich denn jetzt am besten an? Also: vor ein paar Tagen habe ich auf Instagram ein Foto von einer Pflaumentorte gepostet, welche die Herd(s)Kasper-Erzeugerin gezaubert hat. Ihr findet mich dort übrigens – Überraschung – unter @herdskasper. ;-)

Jedenfalls erhielt ich kurz nach Veröffentlichung des Fotos die eine oder andere Nachfrage, ob ich das Rezept für die Torte hätte. Kurzentschlossen hab‘ ich eine kleine Umfrage unter meinen Followern gemacht – immerhin 73% wollten die Pflaumentorte. Die restlichen 27% überspringen diesen Beitrag jetzt mal und schauen sich zum Beispiel die leckeren Grießwickel aus der vergangenen Woche an.

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Glühwein im September

Am Wochenende hab‘ ich mich dann ans Werk gemacht und die „half naked“ Schwarzwälder Pflaumentorte nachgebacken. So schlicht sie aussieht – ein bisschen Arbeit steckt dann doch dahinter. Das fängt schon mit den Pflaumen (in unserer Kante auch „Quetsche“ genannt) an. Die nehmen nämlich ein intensives Bad in Glühwein.

Und den hab‘ ich selbstverständlich eigenhändig angesetzt. War schon interessant, als die Wohnung bei spätsommerlichen 28°C und strahlendem Sonnenschein nach Weihnachten geduftet hat. Aber was macht man nicht alles, damit’s schmeckt. Natürlich könnt ihr auch fertigen Glühwein verwenden – aber das selbst ansetzen ist der halbe Spaß bei der Sache (ich sag‘ nur: Resteverwertung!) und vor allem habe ich noch nie im Leben wirklich guten fertigen Glühwein gefunden. Never. Ever.

Schokobombe

Zweiter wichtiger Teil ist der Schokoladenbiskuit, quasi das Gerüst für die Torte. Im Gegensatz zu den meisten dunklen Biskuitteigen kommt hier nicht nur ein bisschen Kakao, sondern tatsächlich Schokolade hinein. Das macht den Boden schön herb und saftig.

Natürlich hatte ich wieder das Problem, dass sich eine „Kuppel“ auf dem Teig gebildet hat – wer kennt das nicht? Mittlerweile hab‘ ich den Versuch aufgegeben, einen völlig glatten Biskuitboden zu backen; sämtliche Tipps und Tricks, die ich zum Thema gefunden habe, blieben erfolglos beziehungsweise waren einfach zu umständlich. Da nehme ich lieber die Wölbung in Kauf, schneide sie ab und vernasche sie. Zur Belohnung für all‘ die Mühen.

Der Rest der Pflaumentorte-Zutaten ist dann kein Hexenwerk mehr. Der Glühwein wird zusammen mit den Pflaumen zu Guss verarbeitet, ein bisschen Sahne kommt noch dazu und nach dem Dekorieren und einem kurzen Aufenthalt im Kühlschrank ist das Törtchen auch schon fertig und kann serviert werden.

Und hier gleich die Warnung: Ja, die Pflaumen schmecken nach Glühwein. Intensiv. Sehr. Noch mehr am zweiten Tag, denn da ist das Aroma auch noch herrlich in den Schokoladenboden eingezogen. Also nichts für Leute, die keinen Alkohol mögen. Wer’s Hardcore mag, der kann den Boden auch noch mit Sliwowitz beträufeln (gelle Mama?) – auf den hab‘ ich allerdings verzichtet, denn der Glühwein war wie schon gesagt intensiv genug.

Und Nein, es lag nicht am Alkohol, dass die Bilder von der Pflaumentorte nicht so schön geworden sind, wie sie eigentlich hätten sein sollen. Leider hat meine Kamera, bzw. die Speicherkarte ihren Dienst versagt – und ich hab’s erst gemerkt, als ich heute Abend die Fotos gesichtet habe. Das was ihr das seht, sind so ziemlich die einzigen Überlebenden, zu denen es leider keine Rohdaten gab. Aber besser als nix. Ich werde die Torte also irgendwie demnächst nochmal backen und anständig fotografieren müssen. So ein Ärger aber auch …

Dafür gibt’s noch ein wirklich schönes Foto von den Pflaumen Quetsche im nüchternen Zustand, ehe sie im Glühwein abgesoffen sind. Tolle Farbe, oder?

5 von 1 Bewertung

Schwarzwälder Pflaumentorte

Für eine Backform mit 18 cm Durchmesser. Der Glühwein sollte einen Tag vor dem Backen angesetzt werden, damit die Pflaumen auch gut durchziehen können.
Portionen 8 Stücke

Zutaten

Glühwein (rot)

  • 0,75 Liter Rotwein, trocken
  • 2 Bio-Orangen
  • 6 Gewürznelken
  • 2 Stangen Zimt
  • 2 Stück Sternanis
  • 6 Kapseln Kardamom
  • 50 g Zucker, braun

Schoko-Biskuitboden

  • 6 Eier (M)
  • 1 Prise Salz
  • 80 g Puderzucker (gesiebt)
  • 130 g Mehl, Typ 405
  • 40 g Speisestärke
  • 80 g Zucker, fein
  • 2 TL Backpulver
  • 2 EL Kakao
  • 4 EL Milch
  • 1 EL Vanille-Extrakt
  • 30 g Schokolade, dunkel

Sahnecrème

  • 500 ml Sahne
  • 4 TL Sahnefestiger
  • 1 EL Vanille, gemahlen

Pflaumenfüllung

  • 500 ml Glühwein
  • 20 g Agar-Agar

Sonstiges

  • 800 g Pflaumen, frisch (alternativ aus dem Glas)
  • 1 Glas Pflaumenkonfitüre (ca. 240 g)
  • 20 g Schokolade, dunkel
  • etwas Butter (zum Einfetten der Backform)
  • etwas Weichweizengrieß (zum Ausstreuen der Backform)

Anleitungen

Glühwein (rot) – einen Tag vor dem Backen ansetzen!

  • Vorbereitung: 5 Minuten Kochzeit: 10 Minuten Wartezeit: über Nacht
  • Eine Orange auspressen; die zweite gründlich waschen und in Scheiben schneiden. Rotwein, Zucker und den frisch gepressten Orangensaft in einen hohen Kochtopf geben. Die Kardamom-Kapseln etwas zerdrücken, dann zusammen mit den restlichen Gewürzen und den Orangenscheiben zum Wein geben.
  • Den Glühwein erhitzen; er sollte aber auf keinen Fall kochen, sondern nur köcheln! Glühwein 10 Minuten köcheln lassen; vom Herd nehmen.
  • In der Zwischenzeit die Pflaumen waschen, vierteln, Kerne entfernen. Ein paar Viertel für die Deko ungeschnitten lassen, den Rest in kleine Stücke schneiden.
  • Glühwein durch ein Sieb gießen – den Wein dabei natürlich auffangen! Glühwein in eine verschließbare Schale oder zurück in den Kochtopf gießen. Die Pflaumenstücke (auch die Viertel für die Deko!) dazu geben; Topf abdecken und über Nacht ziehen lassen.

Schoko-Biskuitboden

  • Vorbereitung: 15 Minuten Backzeit: 45 Minuten Wartezeit: 75 Minuten
  • Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Boden (nicht den Rand!) einer Springform (Ø 18cm) einfetten und mit etwas Weichweizengrieß bestreuen.
  • Die Eier trennen. Eigelbe beiseite stellen; das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Den gesiebten Puderzucker löffelweise hinzu geben und das Eiweiß so lange schlagen, bis es sehr fest ist, glänzt und Spitzen zieht.
  • In der Zwischenzeit Mehl, Speisestärke, Zucker, Kakao und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermischen. Die Mischung esslöffelweise unter das steif geschlagene Eiweiß rühren. Milch und Vanille-Extrakt hinzu geben, kurz unterrühren.
  • Die Schokolade mit einer feinen Reibe über den fertigen Teig raspeln und mit einem Kochlöffel o.ä. unterheben. Den Teig in die vorbereitete Backform gießen; Form ein paar Mal leicht aufstoßen, damit größere Luftblasen entweichen.
  • Die Backform mittig in den vorgeheizten Ofen geben und den Boden 40 Minuten backen. Danach den Backofen abschalten, den Boden aber noch weitere 5 Minuten im Ofen lassen. Ggf. Stäbchenprobe machen – je nach Backofen kann sich die Backzeit etwas verlängern oder verkürzen.
  • Den fertig gebackenen Biskuitboden aus dem Ofen nehmen und 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Ring der Form entfernen (ggf. vorher mit einem Messer einmal rund um den Rand fahren) und den Biskuitboden vollständig abkühlen lassen (ca. 1 Stunde).

Die Füllung

  • Vorbereitung: 15 Minuten Wartezeit: 15 Minuten
  • Die Sahne mit Sahnefestiger und gemahlener Vanille steif schlagen; bis zur Verwendung kalt stellen.
  • Die in Glühwein eingelegten Pflaumenstücke abgießen, dabei den Glühwein auffangen! Die Pflaumenviertel für die Deko herausfischen und beiseite stellen.
  • 500 ml Glühwein abmessen und in einen hohen Kochtopf geben. Glühwein zum Kochen bringen; Hitze leicht reduzieren. Das Agar-Agar zügig unterrühren und den Glühwein drei Minuten unter Rühren kochen lassen. Die Pflaumenstücke hinzu fügen, unterrühren und alles nochmal eine Minute köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und die Füllung etwas abkühlen lassen.

Fertigstellung

  • Vorbereitung: 15 Minuten Wartezeit: 1 Stunde
  • In der Zwischenzeit den abgekühlten Schokobiskuit in drei bis vier Böden (je nachdem, wie hoch er geworden ist, teilen. Die Pflaumenkonfitüre auf die Oberseite von drei Böden verteilen und glatt streichen; vierten Boden als Deckel erst einmal beiseite legen. Die Sahne in einen Spritzbeutel füllen und je einen dicken, etwas höheren Rand rund um die beiden Böden spritzen. Mittig einen weiteren Ring aus Sahne aufspritzen. Die Zwischenräume mit Pflaumenstücken auffüllen; etwas von der Flüssigkeit darüber gießen.
    So wird die Schwarzwälder Pflaumentorte gefüllt.
  • Den zweiten Boden auf den ersten setzen, leicht andrücken und wie oben beschrieben belegen. Genau so mit dem dritten Boden verfahren. „Deckel“ auf den oberen Boden setzen und leicht andrücken. Die restliche Sahne auf und um die Torte herum verstreichen; die Torte mit ein paar größeren Pflaumenstücken verzieren; für etwas mehr Halt ein wenig Flüssigkeit auf die Pflaumen gießen.
  • Torte für eine Stunde in den Kühlschrank geben; vor dem Servieren 20 g dunkle Schokolade fein über die Torte raspeln.

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  1. Hm, die sieht super lecker aus. Ich würde direkt ein Stück nehmen.
    Liebe Grüße
    Anja von Castlemaker.de

    1. Hallo Anja!

      Freut mich, dass ich Appetit machen konnte. Jetzt, so beim Anschauen, könnte ich glatt auch ein Stück vertragen. ;-)

      Herd(s)liche Grüße,
      Petra

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