Am gestrigen Ostersonntag hieß es für mich ausnahmsweise mal nicht selbst kochen, sondern „Futtern bei Muttern“. War wie immer sehr, sehr lecker und macht vor allem Spaß, weil bei solchen Gelegenheiten fast die ganze Familie an einem Tisch sitzt. Das sind in unserem Fall schon einige Leute und ich find’s immer wieder klasse, wenn so drei bis vier Generationen zusammenkommen, genießen und quatschen. Könnte von mir aus viel öfter sein …
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Am Tag zuvor hatte ich aber noch Gelegenheit, ein wenig in meiner eigenen Küche herumzukaspern. Es wurde gefärbt – allerdings keine Eier, sondern Nudeln. Da sie für den vegan/vegetarisch lebenden Teil der Familie gedacht waren, habe ich keine Eier, aber viel Liebe und Rote Bete verwendet. Da ich letztere komplett verarbeitet habe, kommt der Nudelteig ohne weitere Flüssigkeit aus; er muss nur laaaaaange und ordentlich durchgeknetet werden.
Das Nudelteig kneten übernehme ich mittlerweile komplett von Hand – die Küchenmaschine streikt schon nach wenigen Sekunden, das die Masse doch ziemlich trocken und kompakt ist. Da ist halt ein wenig Muskelschmalz und Geduld gefragt, denn am Anfang bröselt der Teig ziemlich und man hat das Gefühl, man müsste dringend noch Flüssigkeit hinzu geben. Sollte man aber auf gar keinen Fall, denn sonst hat man das Problem, dass der Teig nach der Ruhezeit zu feucht ist und man wieder Mehl nachfüttern muss.
Also kneten, kneten, kneten … es kann locker 10 Minuten dauern, bis der Teig einigermaßen gleichmäßig geworden ist und nicht mehr bröselt. Sollte das wider Erwarten doch der Fall sein, einen Esslöffel lauwarmes Wasser hinzugeben. Mehr sollte eigentlich nicht fehlen.
Auch beim späteren Verarbeiten des Teiges in der Nudelmaschine braucht man anfangs etwas Geduld. Was auf einem der Bilder weiter unten aussieht wie ein gut durchwachsenes Steak, ist der Nudelteig – noch sehr grob und nicht besonders ansehnlich. Er muss jetzt immer wieder gefaltet und erneut auf der niedrigsten Stufe durch die Maschine gekurbelt werden; 15-20 Durchgänge kommen locker zusammen. Erst wenn er ganz gleichmäßig und trocken ist und sich fast wie Gummi anfühlt, sollte er weiterverarbeitet werden.
Jetzt aber genug erzählt – „I want to paint it … red!“.

Rote-Bete-Spaghetti (vegan)
Zutaten
- 1 Stück frische Rote Bete
- 200 g Hartweizengries
- 200 g Weizenmehl 1050
Anleitungen
- Die Rote Bete waschen, fest in Alufolie einpacken und bei 200°C im Backofen (mittlere Schiene) 70 Minuten garen. Nach Ende der Garzeit vorsichtig auspacken und so weit abkühlen lassen, dass man sie schälen kann. Die geschälte Knolle in grobe Stücke schneiden und im Mixer zu Brei verarbeiten. Diesen nochmal durch ein Sieb passieren, dabei die Flüssigkeit unbedingt auch auffangen, nicht nur den feinen Brei!
- Die Rote-Bete-Paste, den Hartweizengries und das Mehl auf einer bemehlten Arbeitsplatte kräftig durchkneten (ca. 10 Minuten), bis ein fester, trockener Teig entstanden ist. Sollte der Teig nach 10 Minuten noch immer bröseln, einen Esslöffel lauwarmes Wasser unterkneten.
- Teig zu einer Rolle formen, in Frischhaltefolie einpacken und 60 Minuten im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Nach der Ruhezeit in der Nudelmaschine weiterverarbeiten. Teig und Arbeitsfläche dabei immer etwas mit Mehl bestäuben, damit nichts klebt.
- Den Teig so lange falten, durchlaufen lassen, falten und durchlaufen lassen, bis er ganz gleichmäßig ist. Er sollte sich trocken und gummiartig anfühlen
- Mit dem entsprechenden Aufsatz der Nudelmaschine zu Spaghetti verarbeiten und entweder ganz frisch zubereiten (Kochzeit 1-2 Minuten), oder trocknen lassen und später genießen. Trockenzeit: 1-2 Tage offen trocknen lassen; danach sind die Spaghetti in einer Frischhaltedose, kühl gelagert, rund 3-4 Wochen haltbar.