Backofen-Kräppel

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Die fünfte Jahreszeit …

… schunkelt ihrem Höhepunkt entgegen. Trotz einer guten Portion rheinischer Frohnatur im Blut zähle ich mich allerdings eher zu den Fastnachtsverweigerern. Ist auch nicht gerade eine Fastnachtshochburg hier in Südhessen. Aber eine Sache finde ich dann doch ganz klasse: die Riesenauswahl an Kräppeln – alternativ auch Krebbel, Kreppel, Krapfen oder Berliner.

Um die Fastnachtszeit herum gibt es diese in den verrücktesten Varianten, die man sonst das ganze Jahr über nicht bekommt. Ich kann da beim besten Willen nicht widerstehen. Natürlich hab‘ ich schon seit längerer Zeit im Hinterkopf, sie auch einmal selbst zu machen. Dieses Jahr hat es dann endlich mal geklappt und die ersten hausgemachten Kräppel konnten serviert werden. Allerdings kommen sie in meinem Fall nicht aus dem Frittiertopf, sondern aus dem Backofen.

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Ganz schön fluffig: Backofen-Kräppel mit einer Füllung aus Aprikosenmarmelade.
Auch ohne Fett ganz schön fluffig

Natürlich macht das sowohl optisch als auch geschmacklich einen Unterschied. Die Oberfläche der Backofen-Kräppel ist eher glatt und fest, wie bei Burger-Brötchen, und nicht so luftig wie bei der in heißem Fett gebadeten Variante. Auch das so genannte „Mouth Feeling“ ist ein anderes – die Kräppel sind insgesamt etwas kompakter. Was nicht heißt, dass sie nicht luftig sind; das Innenleben erinnert mich stark an Einback.

Wen das alles nicht stört, dem kann ich die Backofen-Version uneingeschränkt ans Herd(s) legen. Mich hat sie ziemlich begeistert; mit Unterstützung der Nachbarin war die komplette Ladung an einem Wochenende verputzt.

Ansonsten besteht der Kräppel aus einem ganz normalen Hefeteig, den ich – wie eigentlich immer in der letzten Zeit – mit einem Vorteig herstelle. Dadurch lässt sich die Hefemenge sehr stark reduzieren; gerade einmal 10 Gramm davon werden benötigt. Wenn es die Zeit erlaubt, kann ich deshalb schon aus Geschmacksgründen nur zu einem Hefevorteig raten!

Mindestens so schön wie die Version aus der Fritteuse: Backofen-Kräppel, gefüllt mit Pflaumenmus.
Das Innenleben – mit und ohne Schuss

Ganz traditionell kommt der Kräppel mit einer Füllung aus Pflaumenmus daher, zumindest in unserer Gegend. Allerdings sind in den letzten Jahrzehnten unzählige Varianten hinzu gekommen, ein fast besser als die andere. Meine absoluten Lieblinge: Nougat oder Vanillepudding. Besser geht es kaum.

Für die heimischen Kräppel hab‘ ich dann aber doch erst einmal auf Altbewährtes zurückgegriffen. Bei der Hälfte kam besagtes Pflaumenmus zum Einsatz; bei der zweiten Hälfte hab‘ ich dann ein wenig gekaspert und Aprikosenmarmelade mit einem Schuss Orangenlikör verfeinert. Absolut köstlich!

Leider war das Füllen selbst eine ziemliche Fummelei. Nicht, dass sich die Kräppel gewehrt hätten. Aber die von mir verwendete Garnierspritze hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und schließt nicht mehr zu hundert Prozent. Was zur Folge hatte, dass die doch recht dünnflüssige Aprikosenmarmelade sich mangels Dichtung wieder in den Kolben zurück gedrückt hat statt in das Backwerk.

Hat doch noch geklappt: das Füllen der Backofen-Kräppel mit Aprikosenmarmelade gestaltete sich etwas schwierig.

Also bin ich auf die Spritztülle umgestiegen, obwohl ich die Dinger eigentlich nicht mag. Für die Garnierspritze muss aber unbedingt Ersatz her. Meine bisherige Suche nach einer etwas stabileren Version war bisher erfolglos; falls ihr also etwas empfehlen könnt, immer her mit den Tipps!

Und in diesem Sinne dann: Helau, Hä-Hopp, Alaaf oder was auch immer! – Euer Herd(s)Kasper


Kräppel aus dem Backofen, gefüllt mit Pflaumenmus
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Backofen-Kräppel (Berliner)

Nicht vergessen: Der Vorteig wird am Abend vor dem Backen angesetzt.
Vorbereitungszeit15 Minuten
Koch-/Backdauer15 Minuten
Backdauer15 Minuten
Zubereitungszeit gesamt2 Stunden 30 Minuten
Portionen: 8 Stück

Zutaten

Für den Vorteig

  • 100 ml Milch
  • 10 g Hefe, frisch
  • 100 g Weizenmehl, Typ 405

Für den Hauptteig

  • 400 g Weizenmehl, Typ 405
  • 220 ml Milch
  • 30 g Butter, kalt
  • 50 g Zucker
  • 1 Ei

Für die Füllung (Beispiel)

  • 1 Glas Aprikosenmarmelade (250 g)
  • 2 EL Orangenlikör

Zum Bestreuen

  • etwas Wasser
  • feiner Zucker, weiß oder
  • Puderzucker

Anleitungen

  • Am Vorabend
    Die Milch in eine große Schüssel geben. Hefe hinein bröseln und mit einer Gabel verquirlen, bis sie sich aufgelöst hat.
    Das Mehl hinzu geben und mit der Gabel zu einem Brei verrühren.Die Schüssel abdecken und über Nacht an einem kühlen Ort gehen lassen.
  • Am Backtag
    Mehl und Zucker in eine Rührschüssel geben.
    Ei und Milch miteinander verquirlen und zum Mehl geben.
    Den Vorteig hinzu geben.
    Alles zusammen 6-7 Minuten zu einem gleichmäßigen Teig verkneten.
  • Die Butter in Stückchen hinzu geben und weitere 4-5 Minuten unterkneten.
    Den Teig abdecken und eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.
  • Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, kurz durchkneten, zur Rolle formen und in 8-9 gleich große Stücke à 90-100g teilen.
    Teigstücke auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu Kugeln rollen und leicht flach drücken.
    Teigkugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit einem Tuch abdecken und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.
  • Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Die Kräppel mittig in den vorgeheizten Backofen schieben und 15 Minuten backen.
    Die fertigen Kräppel auf ein Kuchengitter setzen und abkühlen lassen.
  • Aprikosenmarmelade und Orangenlikör miteinander vermischen und in einen Spritzbeutel mit langer, spitzer Tülle geben.
    Die abgekühlten Kräppel damit füllen.
  • Zucker oder Puderzucker auf einen flachen Teller geben.
    Die gefüllten Kräppel auf einer Seite mit etwas Wasser bestreichen und in den (Puder-)Zucker drücken.

Notizen

Hinweis: Bitte beachten das Backzeiten je nach Herdart und Hersteller variieren können! Die 15 Minuten sind nur ein Richtwert.

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