Käsekuchen mit Schichtkäse

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Schier endlos …

… ist die Liste der Rezepte, die ich euch früher oder später präsentieren möchte. Es gibt so viele gute Dinge, die ich gerne esse, backe, koche, selber mache. Mal sehen, ob ich in diesem Jahr das eine oder andere davon abhaken kann. Denn es kommt ja auch ständig Neues hinzu. Ein schlichter Käsekuchen stand auf jeden Fall ganz weit oben – und hier ist er! In meiner Lieblingsvariante mit Schichtkäse anstelle von Quark.

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Geschmackssache

Für mich muss Käsekuchen unbedingt frisch, säuerlich und zitronig schmecken. Wenn mich der absolute Hunger überkommt, aber keine Zeit zum Backen ist, kaufe ich schonmal ein Stück an der Kuchentheke im Supermarkt. Und ärgere mich jedes Mal wieder darüber, wenn ich die breiige, pappig-süße Masse im Mund habe.

Natürlich enthält auch mein Käsekuchen Zucker – aber in einer vernünftigen Menge. Namens- und Geschmacksgeber ist aber auf jeden Fall der frische Käse. Und wenn dann noch ein bisschen Zitrone bitzelt, ist es umso schöner. Süße Kuchen gibt’s genug; vor allem hatte ich darauf so kurz nach den Feiertagen (noch) keine Lust.

Wer es trotzdem eher süß und sahnig mag, der findet beim Herd(s)Kasper das Rezept für eine tropische Käsesahnetorte, die vegan machbar ist.

Käsekuchen
Jetzt ist Schicht

Wie schon erwähnt kommt bei mir anstelle von Quark Schichtkäse zum Einsatz. Zum Unterschied zitiere ich mal eine einschlägige Online-Quelle:

Er ist in Herstellung, Zusammensetzung und Geschmack dem Speisequark sehr ähnlich. Der wesentliche Unterschied ist, dass man die geronnene Milch nicht zentrifugiert oder auspresst und passiert oder glattrührt, sondern schichtweise in Formen einschöpft und die Molke ablaufen lässt. Dadurch ist die Konsistenz nicht pastös wie beim Speisequark, sondern gallertartig. (Quelle: Wikipedia)

Wobei das mit dem „gallertartig“ wohl auf den Hersteller oder die persönliche Auslegung ankommt. Gallert hat für mich etwas von Wackelpudding – das ist hier aber ganz und garnicht der Fall. Der Schichtkäse, den ich quasi direkt um die Ecke bei einer bekannten Odenwälder Molkerei erstehe, ist schön cremig, aber fest und lässt sich prima verarbeiten. Man könnte ihn von der Konsistenz am besten irgendwo zwischen Quark und Frischkäse einordnen. Geschmacklich auf jeden Fall säuerlicher als Quark; aber das ist ja genau das, was ich will.

Feiner Käsekuchen
Der Mürbeteig und ich …

Wer dem Herd(s)Kasper schon länger folgt, der weiß, dass ich ein gespaltenes Verhältnis zu Mürbeteig habe. Entweder bröckelt er schon, wenn ich nach dem Kühlen versuche, ihn auszurollen. Oder er fällt auseinander, wenn ich ihn in die Backform verfrachte. Ich habe schon eine Unzahl von Rezepten ausprobiert; aber so wirklich, richtig gut ist mir keines davon gelungen.

Seit einer Weile bin ich deshalb dazu übergegangen, den Teig erst zu formen und dann zu kühlen. Das spart mir Zeit und vor allem Nerven und klappt einfach wunderbar. Boden und Rand werden – wie beim Rezept für den Käsekuchen beschrieben – nacheinander direkt in der Form ausgelegt und dann gekühlt. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach das gleiche wie bei der „Erst kühlen, dann formen“-Variante. Und gelingt sogar mir.

Feiner Käsekuchen
Tipps und Tricks

Käsekuchen ist nichts, was man mal so „auf die Schnelle“ macht. Er braucht etwas Zeit – zum Vorbereiten, zum Backen und zum fest werden. Deshalb solltet ihr ihn unbedingt einen Tag vor dem Verzehr zubereiten, damit ihr auch in den vollen Genuss kommt. So könnt ihr ihn über Nacht kühlen. Gut eine halbe Stunde vor dem Kaffeekränzchen solltet ihr ihn dann aus dem Kühlschrank holen.

Noch etwas zum Thema Zeit: Ich backe den Käsekuchen in zwei Schritten, um zu vermeiden, dass er zu stark aufgeht oder reißt. Das heißt während des Backens nehme ich den Kuchen für zehn Minuten aus dem Ofen und lasse ihn etwas abkühlen, bevor er fertig gebacken wird. Meistens klappt das sehr gut – eine Garantie gibt es natürlich nicht.

Während der erwähnten Ruhephase fahre ich einmal mit einem scharfen Messer zwischen Kuchen- und Springformrand entlang; das nimmt etwas Spannung aus dem Kuchen und ist auch eine Möglichkeit, um Risse zu vermeiden.

Sollte der Kuchen doch einmal reißen: Einfach egal. Er schmeckt trotzdem. Bitte nicht in Käsekuchen-Bodyshaming verfallen. Ich finde das hochgradig albern. Ihr habt viel Zeit, Liebe und feine Zutaten investiert, um einen tollen Kuchen zu backen – und das ist er auch. Risse im Käsekuchen sind kein Weltuntergang; das passiert selbst Profis ab und an. Überlasst es anderen, sich seitenweise darüber auszulassen und genießt euren Kuchen!


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Käsekuchen mit Schichtkäse

Säuerlich-frischer Käsekuchen mit cremiger Füllung
Portionen 12 Stücke
Vorbereitungszeit 1 Stunde
Backzeit + Ruhezeit 1 Stunde 10 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 10 Minuten

Kochutensilien

  • Springform mit 26 cm Durchmesser.

Zutaten

Für den Mürbeteigboden

  • 240 g Weizenmehl Typ 550
  • 10 g Weinstein-Backpulver
  • 100 g Zucker, weiß, fein
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1/3 TL Salz
  • 110 g Butter, weich
  • 1 Ei (L)
  • 2 EL Wasser, kalt

Für die Käsefüllung

  • 4 Eier (L)
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 Bio-Zitrone
  • 500 g Schichtkäse
  • 250 g Schmand
  • 150 ml Sahne
  • 2 TL Vanille-Extrakt
  • 180 g Zucker, weiß, fein

Anleitungen

Mürbeteigboden

  • Springformboden mit Backpapier auslegen; das Einfetten des Randes ist nicht notwendig.
  • Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker und Salz in einer ausreichend großen Schüssel mischen.
    Das Ei aufschlagen und verquirlen, in die Schüssel geben.
    Die Butter in dünnen Scheiben in die Schüssel geben.
    Alles von Hand (oder mit dem Rührhaken der Küchenmaschine) gründlich verkneten, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist.
  • Etwas mehr als die Hälfe des Teiges abstechen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Kugel formen. Die Teigkugel flach drücken und dabei schon einmal in eine runde Form bringen.
    Die Teigkugel in die vorbereitete Springform geben und mit den Händen nach außen hin flach drücken, bis der Springformboden bis auf einen kleinen Rand gleichmäßig bedeckt ist.
    Den restlichen Teig zu einer langen Rolle formen, in die Springform legen, zum Rand hochziehen und etwas festdrücken.
    Springform bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.
    Mürbeteig für den Kuchenboden formen

Die Füllung

  • Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Schichtkäse in ein feinmaschiges Sieb geben und etwas abtropfen lassen.
    In der Zwischenzeit die Eier trennen. Eigelbe beiseite stellen.
    Eiweiß mit einem TL Zitronensaft steif schlagen.
  • Die Zitrone heiß waschen und abtrocknen. Die Schale abreiben.
    Zitrone halbieren und auspressen.
  • Schichtkäse, Schmand und Sahne in eine Rührschüssel geben und zu einer gleichmäßigen Masse glatt rühren.
    Eigelb, Zitronenabrieb, die Hälfte des ausgepressten Zitronensaft, Vanille-Extrakt und Zucker hinzu geben und glatt rühren.
    Wer mag, kann jetzt abschmecken und ggf. noch etwas Zitronensaft oder Zucker hinzu fügen.
    Das steif geschlagene Eiweiß auf die Masse geben und ohne allzu viel Rühren unterheben.
  • Die Springform aus dem Kühlschrank holen; der Boden sollte jetzt relativ fest sein. Boden ein paar Mal mit einer Gabel einstechen.
    Die Hälfte der Käsemasse in die Springform füllen; die Form ein paarmal vorsichtig aufstoßen, damit größere Luftblasen entweichen können.
    Restliche Masse einfüllen, Form noch 2-3x aufstoßen. Masse glatt streichen.
  • Den Käsekuchen im unteren Drittel des Backofens 25 Minuten backen.
    Form aus dem Ofen holen; mit einem scharfen Messer vorsichtig einmal rundherum zwischen Rand der Springform und Rand des Kuchens entlang fahren.
    Kuchen 10 Minuten abkühlen lassen.
  • Den Kuchen wieder ins untere Drittel des Backofens zurückschieben und weitere 30-35 Minuten backen (Dauer kann je nach Backofen variieren).
    Sollte die Decke des Kuchens zu dunkel werden, mit einem Blatt Backpapier abdecken.
    Ofen zum Ende der Backzeit abschalten; die Ofentür einen Spalt weit öffnen, den Kuchen nochmal 30 Minuten darin stehen lassen.
  • Kuchen aus dem Ofen holen und in der Form vollständig auskühlen lassen.
    Über Nacht in der Form in den Kühlschrank stellen.
    Den Kuchen am Verzehrtag gute 30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen; Form entfernen.
Gericht: Kuchen
Keyword: Schichtkäse, Schmand

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