In den Orient entführt:
Pizzarolle „Indian Style“

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Zugegeben: Pizza kommt bei mir nicht allzu oft auf den Tisch. Ich glaube, ich habe in diesem Jahr zweimal welche bestellt und sie drei Mal selbst gemacht – das war’s auch schon. Dabei esse ich sie eigentlich sehr gerne – besonders die „Capricciosa“ mit Artischocken und Schinken. Oder Calzone „Bolognese“, mit Hackfleischfüllung und frischen Peperonis.

Tja, und meinen dritten Favoriten möchte ich heute vorstellen: Pizzarolle „Indian Style“. Eine sehr fruchtige, leicht verschärfte Angelegenheit, die wenig mit Italien, aber umso mehr mit dem Orient zu tun hat.

Ich weiß, Frucht auf Pizza ist so eine Sache, die für manchen Blasphemie ist. Aber in diesem Fall solltet ihr wirklich eine Ausnahme machen, denn Ananas und Banane bringen erst den richtigen Kick in die Füllung. Die besteht, neben den erwähnten Früchten, aus saftig gebratener Hähnchenbrust, knackig-frischen Frühlingszwiebeln und einer Joghurtsoße, die mit Madras-Curry-Paste gepimpt wird.

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Pizzateig, selbst gemacht

Nicht ganz unwichtig bei der ganzen Sache ist natürlich der Pizzateig. Der kam bei mir früher aus dem Kühlregal, und dagegen ist auch absolut nichts einzuwenden, denn die meisten dieser Fertigteige sind garnicht so übel. Ich nehm‘ sie auch sehr gerne, für alle möglichen Gelegenheiten.

Der nächste Schritt war der hausgemachte Hefeteig, der relativ schnell gemacht ist. Ihr habt da sicher euer eigenes Lieblingsrezept und auch mit diesem ist die Pizzarolle auf jeden Fall prima zu machen.

Deshalb gibt’s an dieser Stelle heute sozusagen die „Evolution“ des Pizzateiges – zumindest, was meine persönliche Vorliebe betrifft. Denn es ist ein Sauerteig, der am Abend vor dem Backen im Ganzen vorbereitet wird. Entstanden ist er auf Basis eines Rezeptes, das ich auf dem Plötzblog gefunden, inzwischen aber weitestgehend verändert habe. Zum Beispiel habe ich die Mehlsorten ausgetauscht, weil ich den Geschmack von Roggen mehr schätze als den von Weizen. Und ein Klecks Olivenöl kommt dazu, einfach für die Geschmeidigkeit des Teiges. Schlussendlich habe ich noch die Ruhezeit am Backtag verkürzt, dafür aus dem Kühlschrank heraus in einen kühlen Kellerraum verlegt.

Groß oder Klein

Wie gesagt: der Teig erfordert ein wenig Vorbereitung, Zeit und Sauerteigansatz. Den hat natürlich nicht jeder im Haus und deshalb nochmal der Hinweis: Nehmt den Teig, den ihr am liebsten macht und mögt – es wird dem Pizzagenuss keinen Abbruch tun!

Die unten angegebene Teigmenge reicht normalerweise für drei bis vier kleinere Pizzen; ich mache daraus zwei große Pizzarollen, weil die sich einfach besser handhaben lassen – und es passt auch mehr Füllung hinein. Ganz wichtig bei diesen großen Teigstücken: legt sie nach dem „in Form ziehen“ direkt auf Backpapier und verarbeitet sie darauf weiter. Ansonsten habt ihr ein echtes Problem, wenn es darum geht, die gefüllten Rollen auf das Backblech zu befördern. Ich sprech‘ da aus Erfahrung.

Last but not least: Was wäre Pizza ohne Käse? In diesem Fall nehme ich schönen, kräftigen Cheddar; er passt perfekt zum süß-scharfen Inhalt der Rolle. Eine ordentliche Portion davon kommt nicht nur in die Pizzarolle hinein, sondern auch obendrauf. Ergänzt durch Sesam ergibt sich damit eine ganz wunderbare, goldgelbe, knackige Kruste. Allein die ist doch schon ein Hingucker, oder?

Resteverwertung

Ach ja: die Pizzarolle lässt sich natürlich prima mit Resten vom letzten Hähnchen füllen. Wer die Hähnchenbrust frisch macht, findet unten die Zubereitungsweise für garantiert saftiges Hähnchenfleisch, die ich im Rezept für den Hähnchensalat „à la Else“ ja schon einmal erwähnt habe. Nicht nur für Pizzafüllung meine absolute Empfehlung!

Ansonsten muss ich sagen: es weihnachtet sehr. Ist zwar noch ein paar Wochen bis zum Fest, aber für die alljährliche Plätzchenparade laufen schon die ersten Vorbereitungen, sprich: Sichtung der Rezepte. Ein paar Ideen hab‘ ich schon; mal sehen, was davon umgesetzt wird. Mitte November soll es losgehen, damit rechtzeitig zum 1. Advent (2. Dezember) die ersten Plätzchen auf dem Teller liegen.

Und dann steht noch eine besondere Aktion in Form eines Adventskalenders ins Haus. Darüber aber mehr gegen Ende November. Es bleibt also spannend in der Herd(s)Kasper-Küche und ich hoffe, ihr begleitet mich durch die Vorweihnachtsphase!


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Pizzarolle „Indian Style“

Für das Braten der Hähnchenbrust-Filets benötigt ihr eine Pfanne mit Deckel.
Portionen 4 Personen

Zutaten

Für den Pizzateig

  • 40 g Roggenmehl, Typ 1150
  • 25 g Anstellgut für Sauerteig
  • 350 g Dinkelmehl, Typ 640
  • 230 g Wasser, handwarm
  • 5 g Hefe
  • 8 g Salz
  • 2 EL Olivenöl

Für die Füllung

  • 200 g Ananasscheiben
  • 2 reife Bananen
  • 4-5 Frühlingszwiebeln
  • 100 g Cheddar (grob geraspelt)

Für die Soße

  • 1 Becher Naturjoghurt (150 g, stichfest)
  • 1 Becher Crème fraîche (250 g)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2-3 TL Madras-Curry-Paste
  • 1 TL Garam Masala

Für die Hähnchenbrust-Filets

  • 2-3 Stück Hähnchenbrust-Filet (je nach Größe)
  • 1 EL neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
  • 2 EL Mehl
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer, schwarz
  • 1/2 TL Kurkuma

Sonstiges

  • 2 EL Sesam
  • etwas Wasser

Anleitungen

Der Pizzateig

  • Zubereitungszeit: 10 Minuten Wartezeit: 10-12 Stunden
  • Anstellgut und Hefe in eine ausreichend große Rührschüssel geben. Das handwarme Wasser dazu gießen und alles mit einem Schneebesen kräftig miteinander verrühren, bis Hefe und Anstellgut aufgelöst sind. Die beiden Mehlsorten, das Salz und das Olivenöl dazu geben. Mit dem Knethaken der Küchenmaschine alles fünf Minuten auf niedriger Stufe kneten; danach weitere fünf Minuten auf der nächst höheren Stufe kneten. Den Teig abdecken und im Kühlschrank über Nacht gehen lassen (10-12 Stunden).
  • Den Teig 4 Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, in zwei gleich große Stücke teilen. Die Stücke ohne allzu viel Kneten zu Kugeln formen, mit wenig Olivenöl bestreichen, in zwei getrennte Schüsseln (oder mit ausreichend Abstand zueinander in eine große Wanne) legen, abdecken und an einem kühlen Ort (nicht im Kühlschrank!) nochmals 3-4 Stunden gehen lassen.
  • Die Teigstücke eine Stunde vor dem Backen nacheinander auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und durch Streichen und Ziehen (nicht Ausrollen!) zu einem Rechteck etwa von der Größe eines DIN-A4-Blattes formen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen; die beiden Teigrechtecke darauf geben. Mit einem Tuch abdecken und während der weiteren Vorbereitungen nochmal etwas gehen lassen.

Die Füllung

  • Zubereitungszeit: 25 Minuten
  • Die Hähnchenbrust-Filets gut trocken tupfen und säubern. Mehl, Salz, Pfeffer und Kurkuma in einem flachen Teller miteinander vermischen. Das Öl in einer Pfanne auf höchster Stufe erhitzen. Sobald es heiß genug ist, die Hähnchenbrust-Filets im Mehl wenden, so das sie gut damit bedeckt sind. Überschüssiges Mehl abklopfen. Hitze etwas reduzieren (1-2 Stufen); die Hähnchenbrust-Filets in die Pfanne geben und jede Seite 2-3 Minuten kräftig anbraten, bis sie eine schöne Farbe bekommen haben.
  • Die Hitze nochmals reduzieren, den Deckel auf die Pfanne setzen. Die Filets sollen jetzt nur noch leicht bruzzeln; ansonsten die Hitze weiter reduzieren. Die Filets 10 Minuten bruzzeln lassen. In dieser Zeit den Deckel auf gar keinen Fall von der Pfanne nehmen! Nach 10 Minuten den Herd abschalten, den Deckel aber unbedingt (!) auf der Pfanne, und die Hähnchenbrust-Filets nochmals 10 Minuten ruhen lassen.
  • Die fertigen Hähnchenbrustfilets auf einen Teller legen und etwas abkühlen lassen. Den Backofen auf 230°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Während die Hähnchenbrust gart, die Ananas in kleine Stücke schneiden. Banane schälen und in Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Röllchen schneiden.
  • Für die Soße alle Zutaten in eine Schüssel geben und kräftig miteinander verrühren. Die Hähnchenbrust-Filets in dünne Scheiben schneiden.
  • Den Pizzateig abdecken; die Soße auf beide Rechtecke verteilen, dabei einen ca. 2 cm breiten Rand lassen. Bananenscheiben und Ananasstücke auf der unteren Hälfte des Rechtecks verteilen. Die Hähnchenbrust-Scheiben darauf legen, mit den Frühlingszwiebel-Röllchen bestreuen. Etwa 1/3 des geraspelten Cheddar beiseite stellen; den Rest auf die beiden Pizzarollen verteilen.
  • Den unteren Teigrand nach oben über die Füllung legen, dann den oberen Teigrand nach unten falten, so dass eine flache Rolle entsteht. Die beiden Enden etwas einwickeln, so dass keine Soße herausläuft.
  • Die Oberseite der Pizzarolle mit etwas Wasser bestreichen; erst den Sesam, dann den restlichen Cheddar-Käse darüber streuen.
  • Pizzarollen mittig in den Backofen schieben und bei 230°C Ober-/Unterhitze 30 Minuten backen. Sollte die Kruste zu dunkel werden, Hitze etwas reduzieren.

Notizen

Ganz wichtig: Das Rezept funktioniert natürlich mit jeder Art von Pizzateig! Egal, ob der aus dem Kühlregal (eckig sollte er sein) oder euer eigenes Lieblingsrezept – nehmt/macht den Teig, den ihr am liebsten mögt!

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