Eingelegte Rote Bete

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Normalerweise bevorzuge ich mein Gemüse frisch und Eingelegtes mache ich eher selten. Liegt daran, dass ich keinen Garten und somit keine Ernte habe, welche es sich lohnt, einzumachen. Einzige Ausnahme: Rote Bete. Solange die Saison hat, mache ich immer mal so zwei-drei Portionen auf die gute alte Art haltbar – denn wenn ihr einmal selbst eingelegte Rote Bete probiert habt, wollt ihr die fertigen aus dem Supermarktregal garantiert nicht mehr. Der Geschmack der hausgemachten Variante ist einfach viel intensiver, frischer – betiger einfach.

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Dafür braucht es zwar ein paar Zutaten – also Gewürze – und ein wenig Zeit, dafür habt ihr aber garantiert nur das im Glas, was auch wirklich hinein muss und keine ungewünschten Beimengungen. Apropos Glas: Mittlerweile bin ich von den Twist-off-Varianten komplett auf die mit Glasdeckel/Gummiring umgestiegen. Wie auf den Fotos noch zu sehen hab‘ ich zwar gerne geleerte Marmeladen- oder andere Gläser wiederverwendet. Allerdings habe ich festgestellt, dass diese auf Dauer nicht wirklich dicht halten.

So hat’s mir zum Beispiel beim vorletzten Mal den kompletten Rote-Bete-Vorrat versaut. Und wenn die Deckel beschädigt sind, z.B. bei Kratzern auf der Innenseite, sich die Beschichtung verfärbt oder auflöst, gehören sie sowieso direkt in den Müll. Und dann wirklich passende Deckel zu bekommen, war eher ein Glücksspiel. Es sei denn, man kauft immer wieder die Twist-off-Gläser einer Serie und eines Herstellers – und dann kann ich auch direkt die mit dem Glasdeckel nehmen.

Da ich wie gesagt nur kleine Mengen benötige, bezieht sich das unten angegebene Rezept auf drei Gläser à 350 ml. Bei den Gewürzen verwende ich die „üblichen Verdächtigen“, als da wären Piment, Lorbeer, Nelken, Senfsaat und Zimt. Demnächst ist aber mal eine Variante mit Honig, Chili und Äpfeln fällig. Mal gespannt, wie das schmeckt.

Aufgefüllt wird das ganze bei mir mit Essig (mal rot, mal weiß), Gemüsebrühe und einem ordentlichen Schluck Rotwein. Wer letzteren nicht verwenden möchte, kann ihn einfach durch ein Mehr an Gemüsebrühe ersetzen.

Zur Haltbarkeit: bei mir sind die Gläser nach spätestens einem halben Jahr aufgebraucht; so lange halten sie bei richtiger Zubereitung garantiert. Im Netz spuken Angaben von einem Jahr bis unendlich herum – ich kann keins von beiden bestätigen. Letztendlich merkt man es aber, wenn die Bete nach dem Öffnen des Glases unangenehm riecht (z.B. säuerlich, weil sie gegärt hat) oder sich obenauf Ablagerungen wie z.B. Schimmel gebildet haben. In dem Fall kann man davon ausgehen, dass sie nicht mehr wirklich genießbar ist. ;-)

Ach ja, und noch etwas:  Ob man den Sud nun siebt, um die festen Bestandteile zu entfernen, oder ob man diese mit in der Gläser gibt – das ist reine Geschmacksache. Ich habe festgestellt, dass sich der Geschmack der Beilagen – z.B. Pfeffer, Nelke, Lorbeer – bei längerer Lagerung intensiviert, so dass es mir zuviel wurde. Deshalb siebe ich die Zutaten ab. Am besten probiert ihr es mal aus, indem ihr ein Glas mit und ein Glas ohne macht – dann habt ihr den direkten Vergleich und könnt selbst entscheiden, was ihr besser findet. Vor dem Verzehr sollte die frisch eingemachte Bete in jedem Fall eine Woche lagern, damit der Sud auch schön durchziehen kann.


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Eingelegte Rote Bete

Ihr benötigt drei Einmachgläser à 350 ml; diese sollten vor dem Befüllen unbedingt ausgekocht werden!
Portionen 3 Gläser
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 35 Minuten

Zutaten

  • 650 g Rote Bete
  • 2 Gemüsezwiebeln
  • 2 Lorbeerblätter
  • 8 Gewürznelken
  • 8 Pimentkörner
  • 1 TL Senfsaat (gelb)
  • 1 Zimtstange
  • 50 g Zucker
  • 1 TL Kräutersalz
  • 120 ml Weißwein- oder Rotweinessig
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Rotwein

Anleitungen

  • Alle Zutaten – bis auf die Rote Bete und die Zwiebeln – in einen ausreichend großen Kochtopf geben und unter gelegentlichem Rühren kurz aufkochen lassen. Hitze so weit reduzieren, dass die Flüssigkeit gerade noch köchelt. Deckel auf den Topf geben und den Sud 10 Minuten bei geschlossenem Deckel, dann nochmal fünf Minuten ohne Deckel köcheln lassen.
  • In der Zwischenzeit die Rote Bete schälen (Einweghandschuhe!) und in dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Die Rote-Bete- und Zwiebelringe auf die vorbereiteten Einmachgläser verteilen.
  • Den fertig gekochten Sud durch ein Sieb gießen, um die Gewürze herauszufiltern (optional; die Zimtstange solltet ihr aber in jedem Fall entfernen). Den Sud in die Gläser zur Roten Bete gießen; dabei die Gläser 1-2 Mal vorsichtig schütteln, damit sich alles gut verteilt.
  • Die Gläser mit den Deckeln fest verschließen und sofort umdrehen, d.h. auf den Deckel stellen, damit sich ein Vakuum bildet. Die Gläser nach dem Abkühlen aufrecht hinstellen und dunkel und kühl lagern, zum Beispiel im Keller.
  • Die Rote Bete sollte mindestens eine Woche durchziehen, bis ihr sie öffnet, damit sie auch ausreichend Geschmack bekommen hat. Haltbarkeit der geschlossenen Gläser (nach Stiftung Herd(s)Kaspertest): mindestens ein halbes Jahr; nach dem Öffnen sollte die eingelegte Bete aber rasch aufgebraucht werden.

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  1. Da hab ich doch endlich ein Rezept ohne die Rote Bete vorher zu kochen gefunden. Ich freu mich das demnächst auszuprobieren. Was mich interessiert; weil es sich total gut anhört, wurde das Ganze mit Honig, Chili und Apfel schon ausprobiert :-) ? Das möchte ich auf jeden Fall; schon irgendwelche Tipps für Does and Donts (oder so ;-) )? LiebeGrüße, Marlen

    1. Hi Marlen,

      Nein, leider ist unsere Rote-Bete-Ernte in den letzten Jahren eher mager ausgefallen. In diesem Jahr waren es tatsächlich nur drei mickrige Knollen; da lohnt sich das Einlegen nicht. Und extra Bete kaufen möchte ich eigentlich nicht. Also Daumen drücken, dass die Ernte im nächsten Jahr etwas wird!

      Herd(s)liche Grüße
      Petra

  2. Was ist wenn sich an den Rote Beete Scheiben die sich am Glasinnenseite befinden ein weißer Rand sich bildet ist sie dann schlecht?

    1. Hallo Lars!

      Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Das ist mir noch nie passiert. Spontan würde ich sagen, dass sich Hefen gebildet haben. Das kann schon bei kleinsten Verunreinigungen passieren.
      Theoretisch sind sie nicht „giftig“, aber sie breiten sich mit der Zeit aus. Insofern würde ich einmal ein Glas aufmachen und testen, ob die Rote Bete noch genießbar ist und die Gläser so schnell wie möglich aufbrauchen.
      Alternativ bleibt leider nur, sie zu entsorgen.

      Viele Grüße
      Petra

  3. 5 Sterne
    doch aber die Frage, muss man die Roten Beete nicht vor dem Einwecken kochen? Mit der Schale und nach dem Kochen schälen?

    1. Hi und guten Abend!
      Nein, die Rote Bete wird nicht gekocht, nur geschält und dann mit dem heißen Sud übergossen.
      Dadurch, dass man relativ dünne Scheiben schneidet, gart sie an und zieht dann im Sud durch. Dadurch bleibt sie auch nach langer Lagerung noch etwas bissfest und wird nicht zu Brei.
      Herd(s)liche Grüße
      Petra

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