Total Toffee Overload:
Karamell-Eis mit Salzkaramell-Soße

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Eigentlich sollte heute das erste Rezept der diesjährigen Plätzchenparade an den Start gehen. Aber das muss noch warten, denn ich habe am vergangenen Wochenende ein Dessert zelebriert, das unbedingt noch verbloggt werden muss. Mein Highlight der vergangenen beiden Wochenenden und sozusagen der totale Toffee Overload – Karamell drauf, drin und drumherum. Und an allem ist die Herd(s)Kasper-Erzeugerin schuld (Danke Mama!).

Denn für eine Doppelgeburtstagsnachfeier war ein veganes Dessert gefragt, das mir oben genannte Erzeugerin auf’s Auge gedrückt hat. Das Rezept hat sie gleich mitgeliefert, irgendwas mit Mandelsorbet. Und normalerweise mache ich ja, was meine Mama mir sagt  … *hust*.

Aber als ich dann wenige Tage später durch den Supermarkt spazierte und die Zutaten für den ersten Testlauf sammeln wollte, übernahm ganz spontan der Herd(s)Kasper die Kontrolle. Ziemlich genau vor dem Regal mit den Brotaufstrichen – den süßen natürlich. Dort zwinkerte mir schon seit längerem ein Glas mit Karamell-Crème zu, deren Lockruf ich aber bisher tapfer widerstanden habe. Dazu muss man sagen, dass ich nach den dazu gehörigen Karamell-Keksen (ihr wisst schon, diese süßen, sandigen, knusprigen, ganz und gar einmaligen, karamellbraunen Dinger – also, diese einzig wahren) eine zeitlang geradezu süchtig war. Mit Sahne drauf. Total.

Aber diesmal hab‘ ich nachgegeben und  so landete ganz unplanmäßig ein Glas mit besagter Creme im Einkaufswagen – und den ganzen Weg zur Kasse hab‘ ich überlegt, was ich damit anstellen soll. Zum Glück hatte der Gott der Zutaten und Inhaltsstoffe ein Einsehen mit mir, denn die Creme ist (wie auch die Kekse) vegan – und somit war die Idee für das Dessert geboren: Karamell-Eis. Mit ein bisschen was drumherum. Und somit ergab sich die wunderbare Gelegenheit, nicht nur den Brotaufstrich sinnvoll zu verwerten. Denn da ich sowieso schon im Kaspermodus war, hab‘ ich gleich noch zwei Rezepte getestet, die schon lange auf meiner „To Do“-Liste schlummerten.

Zum einen: Salzkaramell – eine herrliche Kombination aus salzig und süß, über die ich zwar schon viel gelesen hatte; auf meiner Speisekarte war sie aber bis dato noch nicht gelandet. Zeit das zu ändern! Und sie vegan herzustellen, ist auch kein Hexenwerk – man muss lediglich Butter und Sahne gegen vegane Versionen austauschen.

Zweitens: Baiser aus Aqua Faba, also Bohnen- bzw. Kichererbsenwasser. Aus selbigem habe ich die veganen Kringel und Tupfen gezaubert und gleichzeitig die Grundlage für kommende Kaspereien gelegt. Denn der Eischnee-Ersatz ist so wunderbar gelungen, dass ich wild entschlossen bin, ihn schnellstens nochmal zum Einsatz kommen zu lassen. Und eben weil es so gut geklappt hat, bekommt er auch einen gesonderten Beitrag, in dem ich mich über den „falschen Eischnee“ etwas intensiver auslassen kann.

Die drei Komponenten – Eis, Karamell-Soße und Baiser – ergeben ein wirklich unerhört leckeres Dessert. Ich hätte mich reinlegen können. Noch dazu ist es mit relativ wenig Aufwand verbunden; die meiste Zeit verbringt man eigentlich mit Warten und Zuschauen.

Erstens: das Eis, so man eine entsprechende Maschine im Haus hat. Es geht auch ohne, die Eismasse benötigt dann nur etwas mehr Aufmerksamkeit. Beschrieben habe ich das unten im Rezept. Zweitens: das Baiser, das nach kurzer Vorbereitung im Backofen (oder Dörrautomaten) trocknet – auch das geschieht quasi von selbst.

Einziger Punkt, bei dem man etwas aktiver werden muss: die Salzkaramellsoße. Selbiger sollte man die volle Aufmerksamkeit widmen, denn heißer, flüssiger Zucker brennt ziemlich schnell an. Außerdem geht er gerne äußerst innige und manchmal schmerzhafte Verbindungen mit seiner Umgebung ein – vom Kochlöffel über Arbeits- bis hin zur Handfläche.

Vor dem Servieren hab‘ ich das Dessert noch mit Schokolade und Krümeln aus den weiter oben bereits erwähnten Keksen aufgehübscht; wer es fruchtiger mag: ich kann mir filetierte Orangen ganz prima dazu vorstellen – als Gegenpart zur Süße der anderen Zutaten kommt etwas säuerliches sicher ganz prima.

Das Ergebnis ist in jedem Fall fantastisch und war neben den Buchweizen-Waffeln wirklich mein persönlicher Nachtisch-Höhepunkt des Jahres. Auch die Testesser und Gäste waren begeistert; hatte ich den ersten Teller noch liebevoll dekoriert, landeten zum Schluss sämtliche Zutaten auf dem Tisch und es wurde gnadenlos zugelangt. Für mich wichtigster Kritiker: der Gemüseenkel (aka Gemüsebaby), der den Nachtisch (für ihn allerdings ohne Salzkaramell) mit einem glücklichen „Leckääärrrr“ kommentierte.

5 von 1 Bewertung

Karamell-Eis mit Salzkaramell-Soße

Da die Salzkaramellsoße gut durchkühlen muss, um etwas fester zu werden, sollte sie bereits einen Tag vor dem Verzehr zubereitet werden. Die Zubereitungszeiten sind bei den einzelnen Rezepten angegeben.
Portionen 6 Personen

Zutaten

Die Salzkaramellsoße

  • 200 g Rohrohrzucker
  • 70 g Margarine, vegan
  • 120 ml Haselnussdrink
  • 1 TL Meersalz

Das Karamell-Eis

  • 200 ml Sahne, vegan, ungesüßt
  • 100 ml Haselnussdrink
  • 3 EL Brotaufstrich Karamell
  • 1 EL Kokoscreme
  • 250 ml Sojajoghurt, ungesüßt

Anleitungen

Die Salzkaramellsoße

  • Vorbereitung: 5 Minuten Kochzeit: 7 Minuten Wichtig: die Zutaten sollten bereitstehen, da alles relativ schnell gehen muss, sobald der Zucker erhitzt ist! Zum Rühren unbedingt einen Schneebesen aus Metall nehmen, da sich der eingetrocknete Zucker davon am besten entfernen lässt. Kochlöffel aus Holz/Plastik/Silikon sind nicht zu empfehlen, da der heiße Zucker einbrennt und das Material zum Schmelzen bringen kann.
  • Die Butter abwiegen und in kleinere Stücke schneiden. Den Zucker in einen beschichteten Kochtopf oder Pfanne geben und auf höchster Stufe schmelzen lassen. Den flüssigen Zucker ein wenig köcheln lassen, bis er leicht gebräunt ist. Möglichst nicht rühren! Die Butter hinzufügen (Vorsicht, zischt!) und in den Zucker einrühren, bis ihr eine gleichmäßige Masse habt. Unter Rühren 1-2 Minuten köcheln lassen.
  • Haselnussdrink und Meersalz unterrühren, die Soße nochmal eine Minute köcheln lassen. Soße vom Herd nehmen, nochmal eine Minute weiter rühren.
  • Die fertige Soße in ein geeignetes Gefäß (am besten aus Glas/Keramik/Porzellan) geben und herunterkühlen lassen. Das Gefäß abdecken und die Soße am besten über Nacht, mindestens aber vier Stunden in den Kühlschrank stellen.
  • Es kann sein, dass sich an der Oberfläche eine etwas hellere Schicht absetzt; diese lässt sich aber ganz leicht wieder unterrühren. Die Soße hält sich im Kühlschrank locker 2-3 Wochen, kann also prima vorbereitet und auch anderweitig verwendet werden.

Das Karamell-Eis

  • Vorbereitung: 5 Minuten Wartezeit: 1-2 Stunden Zubereitung: Mit Eismaschine: 30 Minuten + 30 Minuten zum Festwerden (kann je nach Maschine variieren) Ohne Eismaschine: 2-3 Stunden
  • Sahne und Haselnuss-Drink in einen Kochtopf geben, auf mittlerer Stufe erhitzen. Den Karamellbrotaufstrich hinzu geben und unter Rühren auflösen. Kokoscreme hinzu geben, ebenfalls auflösen und unterrühren. Topf vom Herd nehmen, Karamellsahne etwas abkühlen lassen.
  • Sojajoghurt in eine Schüssel geben; die abgekühlte Karamellsahne unterrühren.
  • Mit Eismaschine (siehe auch Rezepthinweis weiter unten) Die Eismasse gut abkühlen lassen und in der Maschine eine halbe Stunde rühren. Eis in einen geeigneten, verschließbaren Behälter geben und in der Tiefkühltruhe ca. eine halbe Stunde fest werden lassen.
  • Ohne Eismaschine Eismasse in einen geeigneten, verschließbaren Behälter geben und in die Tiefkühltruhe stellen. Masse nach einer halben Stunde gründlich durchrühren, wieder in die Tiefkühltruhe stellen. Diesen Vorgang – kühlen, rühren, kühlen, rühren – über zweieinhalb Stunden wiederholen; zum Schluss nochmal eine halbe Stunde bis Stunde kühlen (je nach gewünschter Festigkeit).

Notizen

Bei der Herstellung mit der Eismaschine bitte die Anleitung des Geräteherstellers beachten. In meinem Fall wird empfohlen, die Eismasse mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank zu stellen, damit sie herunterkühlen kann. Je nach Maschine kann das variieren oder entfallen.

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  1. Wann kommt denn beim Eis der Haselnussdrink dazu?
    Lg Julia

    1. Petra Author says:

      Hallo Julia!

      Der Haselnussdrink ist mir doch glatt durch‘s Raster gerutscht. Entschuldige bitte!
      Er kommt zusammen mit der Sahne in den Kochtopf (Schritt 2); ich hab‘ das im Rezept ergänzt.

      Herd(s)liche Grüße – und leckere Feiertage!
      Petra

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