LKW de Luxe zum Nachbauen.
Teil Eins:
Die Laugenstangen

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Am letzten Wochenende hatte ich mal wieder so richtig heftig Lust auf etwas Gelaugtes. Die knusprigen Butter-Laugen-Ecken stehen bei mir ja schon länger auf dem Speiseplan. Aber dieses Mal sollten es Laugenstangen sein. Schon vor dem Backen hatte ich den Geschmack von lauwarmen Laugenbrötchen mit frischer Butter drauf auf der Zunge – und so etwas motiviert unheimlich. Das daraus dann eine größere Aktion wurde, liegt daran, dass sich im Laufe des Nachmittags – vorerst nur gedanklich – zur Butter noch ein knackiger Krautsalat und Leberkäse gesellten. Aber eins nach dem anderen …

So ein Laugenteig ist relativ einfach und schnell gemacht – hier ist es das Warten darauf, dass der Teig geht, das am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Hefeteig ist da ja manchmal etwas eigen, aber in diesem Fall tat er brav, was er soll – was mich bei den derzeitigen Minusgraden ein wenig gewundert hat. Klar heize ich in der Wohnung, aber ganz so warm ist es auch wieder nicht. Trotzdem war der Teig mächtig gut drauf und ging ordnungsgemäß auf. Und das gleich zwei Mal, denn nach dem Formen der Stangen habe ich ihm noch einmal etwas Ruhe gegönnt. Das hat ihm sichtlich gut getan, denn die Laugenstangen waren am Ende außen knusprig und innen luftig – genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Zum Bestreuen des Teiges nach dem Laugen habe ich dieses Mal Fleur de Sel genommen – ich mag einfach den speziellen Geschmack dieses besonderen Salzes und finde es etwas dezenter als das übliche Brezelsalz. Das ist aber reine Geschmacksache. Jedenfalls war ich mit dem Endergebnis rundherum zufrieden und die erste, backofenfrische Stange habe ich noch während des Fotografierens mit reichlich Butter genossen. Und dann kamen mir besagter Krautsalat und der Leberkäse in den Sinn. Die Idee verankerte sich sozusagen fest in meinen Geschmacksknospen und so düste ich noch am gleichen Tag zum örtlichen Lebensmittelmarkt, um die notwendigen Zutaten zu besorgen.

Nun sollte Krautsalat natürlich über Nacht durchziehen – zumindest, was mein Lieblingsrezept für selbigen angeht. Also musste ich mich, auch wenn’s schwer fiel, noch einen Tag gedulden. Abends nach der Arbeit konnte es aber endlich losgehen – Laugenstangen nochmal aufbacken, Krautsalat und ein paar dicke Scheiben Leberkäse drauf und – TADAAAA – fertig war der LKW (Leberkäs‘-Weck) de Luxe! Ist er nicht wunderschön? So ganz unter uns: er sah natürlich nicht nur gut aus, er hat auch extrem gut geschmeckt! Allerdings werde ich das nächste Mal den Leberkäse noch heiß machen, um der Sache das Krönchen aufzusetzen.

Tja, und da ich (meistens) ein netter Mensch bin und meine Begeisterung mit euch teilen möchte, gibt’s natürlich nicht nur die Bilder, um euch den Mund wässerig zu machen. Der LKW zum Nachbauen kommt in zwei Teilen: Nachfolgend zuerst einmal das Rezept für die Laugenstangen (aus denen ihr selbstverständlich auch Laugenbrötchen, Laugenmuffins oder sonstwas laugiges machen könnt). Und im kommenden Beitrag folgt im Laufe der Woche dann Teil Zwei, mein persönliches Lieblingsrezept für Krautsalat. Also dranbleiben!

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Laugenstangen

An Gerätschaften benötigt ihr für das Laugen des Teiges einen großen Kochtopf sowie eine große Schaumkelle.
Portionen 6 Stück
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 15 Minuten

Zutaten

Für den Teig

  • 160 ml Milch
  • 100 ml Wasser
  • 80 g Butter
  • 1/2 Päckchen Hefe, frisch
  • 1/2 TL Zucker
  • 500 g Weizenmehl, Typ 550
  • 1 TL Salz

Zum Laugen

  • 1,5 Liter Wasser
  • 3 EL Natron
  • 3-4 TL Salz, grobkörnig (z.B. Brezelsalz, Meersalz, Fleur de Sel o.ä.)

Anleitungen

  • Milch, Wasser und Butter in einen kleinen Kochtopf geben und bei niedriger Temperatur erhitzen, so dass die Butter schmilzt. Nicht zu sehr erhitzen – die Flüssigkeit sollte höchstens handwarm sein! Topf vom Herd nehmen, die Hefe in die Flüssigkeit bröseln und unter Rühren auflösen. Von der Gesamtmenge Mehl 2 Esslöffel abnehmen und zusammen mit dem Zucker in die Hefemilch rühren. Bei Zimmertemperatur 15 Minuten ruhen lassen, bzw. bis die Hefe sichtbar zu arbeiten begonnen hat.
  • Salz unter das Mehl mischen. Die Hefemilch zum Mehl geben und das Ganze 10 Minuten lang kräftig zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in eine Schüssel geben, mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen.
  • Nach Ende der Gehzeit den Teig in sechs gleich große Stücke teilen und diese zu Stangen ausrollen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Teigstangen darauf legen. Mit einem Tuch abdecken und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.
  • In der Zwischenzeit den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen sowie die Lauge vorbereiten. Dafür das Wasser in einen ausreichend großen Kochtopf geben und zum Kochen bringen. Hitze etwas reduzieren, so dass das Wasser gerade noch köchelt. Das Natron esslöffelweise ins Wasser geben (Vorsicht, sprudelt sehr stark!).
  • Nun die fertig aufgegangenen Teigstangen ins Wasser geben und zwar so, dass das Oberteil der Stange unter Wasser ist (sozusagen kopfüber). Stange ca. 30 Sekunden lang im Wasser ziehen lassen, dann mit einer großen Schöpfkelle herausnehmen. Etwas abtropfen lassen und auf das Backblech zurücklegen (jetzt die Oberseite wieder nach oben). Nacheinander alle Teigstangen so behandeln.
  • Die Oberseite der Laugenstangen (je nach Länge) 2-3 quer einschneiden und mit dem grobkörnigen Salz bestreuen. Backblech auf die mittlere Schiene des Backofens geben und die Stangen 25 Minuten backen.
  • Die fertigen Laugenstangen auf dem Kuchengitter etwas abkühlen lassen. Am besten noch lauwarm genießen.

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