Holunder-Panna-Cotta (ohne Gelatine)

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Holunder-Panna-Cotta_01Heute gibt es im Rahmen der Holunderblütensirup-Woche einen echten Klassiker: Panna Cotta. Das italienische Dessert eignet sich großartig, um es mit allem möglichen zu aromatisieren. Denn die verwendete Sahne ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Geschmacksträger und nimmt Aromen wunderbar an. Ich gebe zum Beispiel oft Kaffeebohnen hinein und lasse sie über Nacht ziehen, um am nächsten Tag eine herrliche „Kaffeesahne“ zu erhalten. Sehr gut gehen auch frische Vanille, Orangen- und Zitronenzesten (selbstverständlich nur von unbehandelten Früchten) oder Blüten wie Lavendel und Holunder, um nur einige Beispiele zu nennen. Über Nacht ziehen lassen und die Sahne bekommt ein herrliches Aroma, ganz nach Wunsch.

Für Holunderblüten war es jetzt natürlich zu spät und die Früchte sind noch nicht reif – also habe ich für die Panna Cotta statt dessen selbst gemachten Holunderblütensirup verwendet. Einfach einen Teil der Sahne durch den Sirup ersetzen – schon hat man ein herrlich aromatisiertes Dessert. Die sonst übliche Zuckermenge kann in diesem Fall außerdem drastisch reduziert werden, denn der Sirup an sich enthält reichlich davon.

Holunder-Panna-Cotta_02Was die Soße betrifft, so hatte ich in dieser Woche – wie auf den Bildern zu sehen – zwei Versionen davon: einmal mit Brom- und einmal mit Heidelbeeren.

Für die Herstellung der Panna Cotta hatte ich mir ursprünglich Pektin ausgesucht und selbiges in der Apotheke bestellt. Die nette Dame dort drückte mir dann auch eine große Dose in die Hand, die ich zuhause öffnete. Der Geruch war allerdings nicht besonders einladend und erinnerte ein wenig an saure Milch. Ein (etwas verspäteter) Blick auf die Beschreibung verriet mir, dass es sich um ein „Molkeerzeugnis mit Apfelpektin“ handelte. Ähm  … Pektin sollte doch vegan sein? Also nochmal recherchiert und festgestellt, dass es das falsche Pektin war – nämlich kein reines (welches ich eigentlich wollte), sondern eine Mischung zur Nahrungsergänzung. Ok, dumm gelaufen …

Noch einmal in die Apotheke rennen war mir zu blöd, deshalb bin ich auf Agar-Agar umgeschwenkt – das bekommt man wenigstens überall in der Backwarenabteilung. Also ran an das Dessert, diverse Mengenangaben aus dem Internet im Hinterkopf. Diese reichten von einer ganzen Packung (immerhin 15 Gramm) bis hin zu drei Gramm. Na super – wieviel nehm‘ ich denn jetzt? Also erstmal ein Tütchen, was prompt viel zu viel war. Was ich einige Stunden später auf den Teller stürzte, hatte in etwa die Konsistenz von Gummibärchen. Geschmeckt hat es zwar, aber es war natürlich nicht das, was ich hier präsentieren wollte.

Also nochmal das Ganze und dieses Mal entschied ich mich für das andere Extrem: drei Gramm, was meine Standardküchenwaage fast an die untere Grenze ihres Anzeigenvermögens brachte. Das höchst erfreuliche Ergebnis: Eine herrlich luftige, cremige Panna Cotta – einfach perfekt und genau so, wie sie sein soll. Und das ganz ohne Gelatine. Natürlich mit einer feinen Holundernote und gekrönt von Blaubeeren und Soße aus selbigen. Experiment gelungen, Kasper glücklich!

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Holunder-Panna-Cotta (ohne Gelatine)

Portionen 4 Portionen
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 6 Minuten
Gesamtzeit 14 Minuten

Zutaten

Für die Panna Cotta

  • 400 ml Sahne
  • 100 ml Holunderblütensirup
  • 3 g Agar-Agar
  • 1/2 TL Vanille, gemahlen
  • 1 EL feiner Zucker

Für die Soße

  • 100 g Beeren nach Wahl
  • 2 EL Holunderblütensirup
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 EL feiner Zucker

Anleitungen

  • Agar-Agar, Vanille und Zucker miteinander vermischen.
  • Sahne und Sirup in einem Topf unter Rühren aufkochen. Die trockenen Zutaten hinein geben und drei Minuten unter Rühren kochen.
  • Creme portionsweise in kalt ausgespülte Förmchen oder Gläser gießen, abkühlen lassen und im Kühlschrank 3-4 Stunden fest werden lassen.
  • Früchte waschen und eine Handvoll zum Garnieren beiseite stellen.
  • Für die Soße Sirup, Zitronensaft und Zucker mit den Früchten aufkochen, dabei die Früchte mit einer Gabel zerdrücken.
  • Soße durch ein Sieb pürieren, um Kerne o.ä. zu entfernen. Zur fertigen Panna Cotta servieren.

Notizen

Das Rezept als Download: Holunder-Panna-Cotta ohne Gelatine

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