Herd(s)Kaspers Plätzchenparade 2017:
Vegane Baumkuchen-Happen

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Wie im letzten Beitrag schon angekündigt, gibt es heute, ganz außerplanmäßig, noch einmal etwas für den Plätzchenteller. Auslöser dafür war ein Kommentar zu meinen Facebook-Beitrag über die Baumkuchen-Happen. Auf diesen hin wurde nämlich gewünscht, dass ich davon doch welche zu Weihnachten machen sollte; und auch das Gemüsebaby reagierte mit einem „Oh ja, bitte!“.

Das Problem: die Happen sind ganz und gar nicht vegan. Die Butter im Teig wäre ja kein Problem, vegane Margarine tut’s auch. Aber was mache ich mit den sieben Eiern, die reinkommen?

Also erstmal ab ins Internet und nachsehen, was es da für Möglichkeiten gibt. Dort bin ich auch über das eine oder andere vegane Baumkuchenrezept gestolpert; so ganz zugesagt hat mir aber keines davon. Irgendwie war es alles zu weit weg vom Original, dem ich doch möglichst nahe kommen wollte.

Für den Eischnee war recht schnell Ersatz gefunden – hatte ich vor kurzem doch so erfreuliche Erfahrungen mit Aqua Faba gesammelt. Fehlte nur noch das Eigelb, das für die Bindung des Teiges sorgen sollte. Veganen Eigelbersatz gibt es zu kaufen; dieser enthält zum größten Teil Maisstärke, Mehl, Salz, noch ein bisschen was für Farbe, Geschmack und Bindung. Also nichts ungewöhnliches oder exotisches.

Und so habe ich einfach das bereits vorhandene Rezept für die Baumkuchen-Happen genommen und die „kritischen Elemente“ durch vegane Lebensmittel ersetzt.

Vorweg: die Sache mit dem „nah am Original“ hat nicht ganz so geklappt, wie ich es mir gewünscht habe. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die einzelnen Schichten nicht so schön gebildet haben; der Teig ist etwas feuchter und nicht so luftig wie bei der „echte Eier“-Version. Insofern gibt es hier noch ein wenig Optimierungsbedarf und ich werde mit Sicherheit noch weiter mit dem Rezept experimentieren.

Aber für’s Erste ist der Plätzchenteller jetzt ausreichend gefüllt. Außerdem ist es nur noch eine Woche bis Heiligabend und bis dahin hab‘ ich noch eine Menge zu erledigen, so dass für ausführliches Backen keine Zeit mehr ist.

Insofern lasse ich das Rezept vorerst stehen, wie es ist – es war ja kein völliger Fehlschlag. Die Happen sind schon ziemlich lecker und haben noch dazu den Vorteil, dass sie mit Sicherheit nicht austrocknen. Dafür sorgt alleine schon die Schokoladenschicht sowie der, wie erwähnt, etwas feuchtere Teig. Kleiner Tipp: Hebt sie im Kühlschrank auf, dann wird die Schokolade schön knackig!

Tja, und nun geht’s mit Volldampf an die Weihnachtsvorbereitungen. Es wird einige Geschenke aus der Herd(s)Kasperküche geben, mein veganes Menü für den ersten Feiertag steht noch nicht zu 100% fest und befindet sich ebenfalls noch in der Testphase. Es wird also sicher nicht langweilig in den nächsten Tagen!

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Vegane Baumkuchen-Happen

Vorbereitungszeit 2 Minuten
Zubereitungszeit 50 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 22 Minuten

Zutaten

Für den falschen Eischnee

  • 100 ml Aqua Faba (Abtropfwasser von Kichererbsen)
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1/3 TL Guarkernmehl
  • 60 g Puderzucker, gesiebt

Für den Teig

  • 300 g Margarine, vegan
  • 200 g Marzipanrohmasse
  • 170 ml Orangensaft
  • 2 Prisen Safranfäden
  • 150 g Mehl
  • 50 ml Maismehl
  • 50 g Speisestärke
  • 1 TL Vanille, gemahlen
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 1 gestrichener TL Guarkernmehl

Zum Verzieren

  • 200 g dunkle Schokolade (85%)

Anleitungen

Der falsche Eischnee

  • Kichererbsenwasser und Zitronensaft in eine Rührschüssel geben. Zucker, Salz und Guarkernmehl in einem Schälchen gut vermischen (verhindert, dass das Guarkernmehl klumpt) und zum Kichererbsenwasser geben.
  • Mit dem Schneebesen der Küchenmaschine ca. eine Minute auf mittlerer Stufe verquirlen, bis das Guarkernmehl ein wenig aufgequollen ist und das Wasser beginnt, einzudicken. Geschwindigkeit erhöhen, den gesiebten Puderzucker nach und nach dazugeben. Die Mischung ca. 5 Minuten lang auf hoher Stufe schlagen, bis der Eischnee steif ist. Eischnee bis zur Verwendung kühl stellen.

Der Teig

  • Backofen auf 220°C Umluft-Oberhitze vorheizen. Ein Backblech (noch ohne Backpapier!) mit vorheizen.
  • Die Margarine in einen kleinen Kochtopf/Kasserolle geben und auf niedriger Stufe (bei mir 2 von 9) schmelzen. 100 g der Marzipanrohmasse mit einer groben Reibe über die Margarine raspeln und unterrühren, bis eine gleichmässige Masse entstanden ist (der restliche Marzipan wird erst später benötigt). Orangensaft unter die Marzipanmasse rühren. Die Safranfäden im Mörser zerstoßen, zur Marzipanmasse geben und unterrühren, bis sie sich aufgelöst haben. Marzipanmasse vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
  • Mehl, Maismehl, Speisestärke, Vanille, Rohrohrzucker und Guarkernmehl in eine Rührschüssel geben und miteinander vermischen. Nach und nach die abgekühlte Marzipanmasse dazu gießen und mit dem Schneebesen der Küchenmaschine auf mittlerer Stufe unterrühren. Zwischendurch ggf. den Rand und den Boden der Schüssel mit einem Teigschaber abkratzen, damit sich auch alles gut vermischt.
  • Den Eischnee auf den Teig geben und mit einem Kochlöffel mit Loch vorsichtig unterheben.
  • Das vorgeheizte Backblech aus dem Ofen holen (bitte nicht die Finger verbrennen!). Backpapier darauf legen und 3-4 EL Teig dünn und zügig darauf verstreichen (geht am besten mit einer kleinen, abgewinkelten Konditorpalette).
  • Backblech auf eine der oberen Schienen des Backofens schieben (ca. 10 cm Abstand zu den Heizschlangen lassen). Teig ca. 3 Minuten lang backen, bis er leicht gebräunt ist (kann je nach Ofen etwas schneller gehen oder länger dauern – bei den ersten Schichten unbedingt kontrollieren).
  • Auf die gebackene Schicht eine zweite dünne Teigschicht auftragen und diese wiederum ca. 3 Minuten backen. So verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist. Hinweis: der Kuchen ist noch nicht besonders hoch, aber das wird noch!
  • Den Baumkuchen nach der letzten Schicht auf die mittlere Schiene des Backofens geben, Backofen abschalten, den Kuchen noch einmal fünf Minuten darin lassen. Den fertigen Baumkuchen auf einem Kuchengitter ca. eine halbe Stunde abkühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Unschöne Ränder an der Baumkuchenplatte wegschneiden; den Baumkuchen halbieren, so dass zwei gleich große Rechtecke entstehen. Die übrig gebliebene Marzipanrohmasse auf einer Arbeitsplatte dünn ausrollen, so dass sie die gleiche Größe hat wie ein Baumkuchenrechteck. Marzipanschicht auf eines der Rechtecke legen, das zweite Rechteck darauf setzen und leicht andrücken. Überstehenden Marzipan wegschneiden; den Baumkuchen in ca. 3×3 cm große Würfel schneiden.
  • Die Würfel auf einen Holzspieß stecken und in die geschmolzene Schokolade tauchen, so dass die Würfel rundherum dünn mit Schokolade überzogen sind. Schokolade etwas abtropfen lassen; Würfel mit Hilfe einer Gabel vorsichtig vom Holzspieß ziehen und zum Trocknen auf ein Kuchengitter geben. Würfel kühl stellen, bis die Schokolade getrocknet ist.
  • Die fertigen Würfel kühl und trocken aufbewahren – ich hab‘ sie in eine Frischebox gegeben und im Kühlschrank aufgehoben; so ist die Schokolade am knackigsten.

Notizen

Die erste Schicht des Teiges ist die schwierigste. Denn zum einen neigt das Backpapier dazu, sich zu wellen, wenn es feucht wird. Zum anderen muss der Teig dünn, relativ gleichmäßig und recht zügig darauf verstrichen werden. Am besten klappt das mit einer kleinen, abgewinkelten Konditorpalette.
Bitte auch aufpassen, dass ihr euch am heißen Backblech nicht verbrennt!

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