Gebt mir den Rest vom Plätzchenfest:
Bananenkuchen

46.2K

Während der eine oder andere noch fleißig Plätzchen backt, überlege ich mir schon, was ich eigentlich mit den Resten mache. OK, von manchen Sorten gibt es garantiert keine – zum Beispiel habe ich es noch nie erlebt, dass ein Bethmännchen übrig war. No. Way. Aber das ein oder andere Stück Spritz- oder Schwarzweißgebäck lungert noch in der ansonsten leer gefegten Keksdose herum. Auch Schokoladennikoläuse sind Kandidaten für den Titel „Rest vom Fest“. Meistens hat man nämlich irgendwie zu viele davon. Und ab einem gewissen Punkt in der Advents- und Vorweihnachtszeit ist bei mir sozusagen der Kanal voll. Ich kann echt keine Plätzchen mehr sehen – aber zum Wegwerfen sind sie wirklich zu schade.

Also machen wir das Beste daraus – zum Beispiel einen leckeren Bananenkuchen. Dessen Boden besteht aus den besagten, übrig gebliebenen Plätzchen. Am besten eignen sich trockene Sorten, ohne Zuckerguss oder ähnliches. Also Spritzgebäck, Butterplätzchen, Schwarzweißgebäck und ähnliches – je nach Art fällt der Geschmack des Bodens ein wenig anders aus. Sie dürfen ruhig ein wenig zu trocken sein; da sie später mit Butter gemischt werden, fällt das garnicht auf.  In meinem Fall besteht der Boden aus reinem Spritzgebäck – aber natürlich könnt ihr auch verschiedene Sorten mischen.

Aus dem Nikolaus habe ich eine dünne Schicht Schokolade gemacht, die nicht nur schmeckt, sondern auch verhindert, dass der Boden durchweicht. Den obenauf kommen Bananenstücke – auch diese waren das Überbleibsel eines Adventstellers. Getoppt wird die Sache von Vanillepudding und einer Schicht Sahne. Insgesamt wenig Aufwand, aber ein toller Kuchen – der umso besser wird, je länger er durchziehen kann. Optimaler Zeitpunkt zum Verspeisen ist der zweite Tag, wenn das Bananenaroma sich voll entfaltet hat. Länger als drei Tage würde ich den Kuchen wegen der Sahneschicht sowieso nicht aufheben – wobei die Gefahr, dass davon etwas übrig bleibt, relativ gering ist. :-)

Im Rezept ist übrigens nur ein halber Schokolaus angegeben – ich wollt’s nicht übertreiben. Selbstverständlich könnt ihr den kompletten Kerl reinpacken. Bei Vollmilchschokolade wird das ganze dann aber relativ süß. Und natürlich geht der Bananenkuchen nicht nur als Resteverwertung in der Weihnachtszeit. Er lässt sich genau so gut mit Keksen und „ungeformter“ Schokolade backen.

Somit wäre für mich die Vorweihnachtszeit, zumindest, was das Backen und Kochen betrifft,  für dieses Jahr eigentlich abgehakt. Und wenn ich mich so auf anderen Food Blogs umsehe, sind alle schon vollauf mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsmenü beschäftigt. Tja – da muss ich mich ausklinken. Denn das wird bei uns traditionell von meiner Mutter zubereitet. Allerdings hab‘ ich die große Freude, die Hauptspeise für den veganen/vegetarischen Teil unserer Familie machen zu dürfen. Und ich freu‘ mich wirklich schon darauf, denn ich will mal etwas ganz Neues ausprobieren … Da es eine Überraschung werden soll, poste ich das Rezept natürlich nicht vorab, sondern erst nach den Feiertagen. Aber leckeres Essen geht ja immer, nicht nur an Weihnachten.

4.67 von 3 Bewertungen

Bananenkuchen

Das Rezept ist für eine Springform von 26 cm Durchmesser ausgelegt.
Portionen 12 Stück
Vorbereitungszeit 45 Minuten
Zubereitungszeit 5 Minuten
Gesamtzeit 52 Minuten

Zutaten

  • 250 ml Sahne
  • 250 ml Milch
  • 1 Vanilleschote
  • 3 Eier
  • 50 g feiner Zucker, weiß
  • 40 g Puderzucker
  • 30 g Speisestärke
  • 1/2 TL gemahlene Vanille
  • 300 g Plätzchen (trocken, ohne Zuckerguss) alternativ Kekse
  • 130 g Butter
  • 2 EL Mehl (Typ 405, schwach gehäuft)
  • 100 g Schokolade
  • 4-5 reife Bananen
  • 100 ml Sahne (für die Deckschicht)
  • 1 TL Zitronensaft
  • Zimt zum Verzieren

Anleitungen

  • Zuerst den Pudding zubereiten. Dafür Sahne und Milch in einen Topf geben.
    Vanilleschote halbieren, das Mark herauskratzen, mit der Schote in die Sahnemischung geben und alles zusammen aufkochen.
  • In der Zwischenzeit Zucker, Puderzucker und gemahlene Vanille in einer kleinen Schale vermischen. Ein Ei trennen, das Eiweiß für später in den Kühlschrank stellen. Zwei komplette Eier und das Eigelb in eine Rührschüssel geben, verquirlen. Zuckermischung dazugeben und alles mehrere Minuten lang kräftig rühren, bis die Mischung heller wird. Speisestärke zur Eiermischung geben und ebenfalls kräftig unterrühren.
  • Vanilleschote aus der Flüssigkeit entfernen und die aufgeschlagene Eiermischung unter Rühren hinzugeben. Weiter rühren und eine Minute köcheln lassen. Herd ausschalten, den Pudding aber auf der Kochstelle lassen und so lange rühren, bis er nicht mehr köchelt.
  • Pudding in eine Schale geben, beiseite stellen und abkühlen lassen. Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  • Die Butter in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Temperatur schmelzen. Plätzchen portionsweise in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz fein zermahlen.
  • Geschmolzene Butter, Mehl und Plätzchenkrümel in eine Schüssel geben und gut vermischen.
  • Die Plätzchenmasse fest in eine Springform (26 cm ø) drücken (geht sehr gut mit Einweghandschuhen), dabei einen kleinen Rand hochziehen. Die Springform muss nicht gefettet werden – der Teig enthält ausreichend Butter, so dass er nicht festklebt.
  • Springform auf die mittlere Schiene in den vorgeheizten Backofen geben und 5 Minuten backen. Form aus dem Ofen nehmen, Boden in der Form (!) abkühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Die geschmolzene Schokolade vorsichtig auf dem gebackenen Boden verteilen. Geht am besten mit einem Backpinsel. Dabei nicht zu feste drücken, sonst lösen sich Krümel aus dem Boden.
  • Jetzt die Bananen schälen und in dünne Scheiben schneiden. Den abgekühlten Pudding noch einmal kräftig durchrühren, damit er geschmeidig wird.
  • Die Bananenscheiben gleichmäßig auf dem Kuchenboden verteilen. Pudding auf den Bananenstücken verteilen.
  • Den Kuchen mit einem Stück Frischhaltefolie abdecken; dabei die Folie auf dem Pudding feststreichen, damit sich keine Haut bildet.
  • Den Kuchen (in der Springform!) für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank geben und fest werden lassen.
  • Das übrig gebliebene Eiweiß mit dem TL Zitronensaft steif schlagen. In einer zweiten Schüssel die Sahne steif schlagen; das Eiweiß vorsichtig unterheben.
  • Sahne auf den gut gekühlten Kuchen streichen, diesen mit etwas Zimt verzieren. Kuchen aus der Springform lösen und servieren.

Join the Conversation

  1. A. Müller says:

    Bei welcher Gradzahl soll der Boden gebacken werden?

    1. Hallo A.,

      Wie in Schritt 4 angegeben: 180°C Ober-/Unterhitze.

      Viele Grüße
      Petra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezept-Bewertung




Like
Close
Herd(s)Kasper © Copyright 2023. All rights reserved.
Close
Cookie Consent mit Real Cookie Banner