Für alle „Süßen“:
Holunder-Tartelettes
mit weißer Schokolade

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Holla – heute ist es echt spät geworden. Irgendwie hab‘ ich mir heute ein bisschen viel auf einmal vorgenommen mit Backen, Kochen, Werkeln, Fotografieren, zwischendurch die Küche wieder in einen halbwegs begehbaren Zustand bringen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Josephine Cochrane meinen zutiefst empfundenen Dank aussprechen, welcher ihr auf ewig hinterher schleichen wird. Die Lady hat nämlich die erste brauchbare Spülmaschine erfunden und wenn ich die nicht hätte, wären solche Aktionen wie heute undenkbar.

Holunder-Tartelettes_02Das Resultat der ganzen Mühen, oder besser gesagt: eines davon, sind die putzigen Holunder-Tartelettes, die ich im Rahmen meiner dieswöchigen Holunderblütensirupverwurstungsaktion gezaubert habe. Obwohl sich meine Begeisterung für Mürbeteig in Grenzen hält. Nicht, dass er mir nicht schmeckt. Aber wir beide stehen irgendwie auf Kriegsfuß. Eher selten gelingt es mir, ihn unfallfrei dort hin zu befördern, wo er hingehört – in die Backform. Wenn’s ihm zu warm ist, wird er gleich unleidlich und weigert sich strickt zu tun, was er soll; nämlich sich anstandslos in die Form zu schmiegen.

Ok, bei den Holunder-Tartelettes hielten sich die Probleme in Grenzen, da der Teig nicht so großflächig ausgerollt werden muss. Zusätzlich hatte ich ihn gestern Abend schon vorbereitet und über Nacht in den Kühlschrank gestellt, damit er auch ordentlich durchkühlen konnte. Kann ich nur absolut empfehlen. In vielen Rezepten steht zwar 1-2 Stunden, ist meiner Meinung nach aber viel zu wenig. Jedenfalls wenn einem wie mir bei Mürbeteig spontan die Feinmotorik versagt. Weiterhin sollte man zusehen, dass man den Teig zügig verarbeitet – je mehr man an ihm herumdrückt und -doktert, desto schwieriger wird es. Und bei 32°C Außentemperatur sollte man lieber etwas anderes backen; es sei denn, man hat eine Klimaanlage und stellt sie auf Permafrost.

Auch wenn die Holunder-Tartelettes fertig sind, sollte man sie unbedingt noch einmal in den Kühlschrank stellen. Durch die weiße Schokolade und die Meringue werden sie ziemlich süß, was noch mehr zum Tragen kommt, wenn sie warm sind. Also vor dem Servieren unbedingt eine Stunde kühlen oder, wenn es ganz schnell gehen muss, 15 Minuten in die Gefriertruhe. Und ja – man nimmt ein Kilo zu, wenn man sie nur ansieht …

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Holunderblütensirup-Tartelettes mit weißer Schokolade

Benötigtes Material: Vier Tarteletteförmchen, etwas Butter und Weichweizengrieß zum Einfetten und Ausstreuen der Formen, ggf. ein Teigmischer, Blindbackmaterial (Keramikkugeln, getrocknete Erbsen/Linsen), eine Spritztülle, ein Flambierbrenner.
Portionen 4 Tartelettes
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 9 Minuten

Zutaten

Für die Tartelettes

  • 250 g Mehl Type 405
  • 125 g Butter, kalt (klein gewürfelt)
  • 1 EL feiner Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei

Für die Schokoladencreme

  • 200 g weiße Schokolade
  • 100 ml Sahne
  • 100 ml Holunderblütensirup
  • 60 g Butter

Für die Meringue

  • 2 Eiweiß, gekühlt
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Puderzucker
  • 30 ml Holunderblütensirup
  • 1 EL Zitronensaft

Anleitungen

Die Tartelettes

  • Mehl, Butter, Zucker, Salz und Ei in eine Schüssel geben und zügig zu einem Teig verarbeiten (geht am allerbesten mit einem Teigmischer!). In vier gleich große Stücke teilen, diese etwas flach drücken, in Frischhaltefolie einpacken und über Nacht im Kühlschrank durchkühlen lassen. Mindestens aber zwei Stunden!
  • Vier Tarteletteförmchen mit etwas Butter einfetten und mit ein wenig Weichweizengrieß ausstreuen. Backofen auf 180°C vorheizen.
  • Den gekühlten Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie oder Butterbrotpapier dünn ausrollen, so dass er etwas größer als die Förmchen ist. Teig in die Förmchen legen, vorsichtig festdrücken. Überstehenden Teigrand mit einem scharfen Messer entfernen. Den Teigboden mit einer Gabel ein paar Mal einstechen.
  • Backpapier etwas größer als die Förmchen zurechtschneiden, feste zusammenknüllen und wieder glatt streichen (dadurch wird das Papier geschmeidiger und passt sich der Teigform besser an). Papier auf den Teig legen und mit Blindbackkugeln, getrockneten Erbsen oder Linsen auffüllen.
  • Teig auf der mittleren Schiene des Backofens 10 Minuten blind backen. Papier und Blindbackmaterial entfernen, die Förmchen noch einmal in den Backofen geben und 10-15 Minuten fertig backen (Backzeit kann je nach Backofen etwas variieren; der Teig sollte eine leichte Bräunung haben und sich trocken anfühlen).
  • Tartelettes aus dem Ofen nehmen und in der Form ganz abkühlen lassen.

Die Schokoladenfüllung

  • Die Schokolade fein hacken und in eine Schüssel geben.
  • Sahne und Holunderblütensirup in einem Topf unter Rühren aufkochen. Über die Schokolade gießen und kräftig rühren, bis diese sich vollständig aufgelöst hat. Butter hinzugeben und unterrühren.
  • Füllung in die Tartelettes gießen und diese 3-4 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Die Meringue

  • Das gut gekühlte Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
  • Holunderblütensirup, Zitronensaft und Puderzucker in einem beschichteten Topf unter Rühren aufkochen. Wenn die Flüssigkeit 120°C erreicht hat, vom Herd nehmen und ganz langsam unter den Eischnee mischen, während dieser weiterhin gleichmäßig, aber nicht zu heftig gerührt wird.
  • Die Meringue ist fertig, wenn sie weiß glänzt und Spitzen zieht.
  • Die Meringue mit einem Löffel oder einem Spritzbeutel auf die Tartelettes verteilen. Anschließend mit einer Flambierbrenner vorsichtig bräunen (alternativ unter dem Grill des Backofens).

Notizen

Das Rezept als PDF zum Herunterladen: Holunderblütensirup-Tartelettes mit weißer Schokolade

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